FunktionärInnen und Mitglieder
Ausschussmitglied
- Arnsburg, Marie (1900-1906)
- Barach, Rosa (1885-1887)
- Barber, Ida (1885-1886)
- Baumberg, Antonie (1900-1902)
- Egner, Marie (1897-1921)
- Frankenstein, Hermine (1885-1886)
- Geppert, Josefine (1886-1889)
- Groner, Auguste (1887-1890)
- Hertzka, Friederike (1890-1903)
- Herzfeld, Marie (1895-1900)
- Hoegel, Mina (1900-1919)
- Horsetzky von Hornthal, Melanie (1905-1920)
- Janda, Hermine von (1895-1901)
- Jechl, Isa (1905-1920)
- Klob, Auguste (1899-1905, 1907-1917)
- Komlosy, Irma (1885-1895)
- Langkammer, Margarethe (1906-1919)
- Liebmann, Jenny (1885-1886)
- Mataja, Emilie (1885-1886, 1891-1895)
- Migerka, Helene (1899-1900)
- Miller zu Aichholz, Molly (1885-1886)
- Najmájer, Marie von (1888-1890)
- Portner, Hildegard (1890-1895)
- Prager, Mathilde (1890-1897)
- Prohazka, Leopoldine von (1885-1897)
- Pruckner, Caroline (1885-1886)
- Schalek, Alice (1906-1927)
- Scheu-Riesz, Helene (1916-1917, 1919-1920)
- Schneider von Arno, Josepha (1886-1909)
- Stockert-Meynert, Dora (1910-1918)
- Suttner, Bertha von (1895-1905)
- Tarnoczy, Bertha von (1896-1897)
- Weinzierl, Louise Antonie (1889-1890, 1905-1907)
- Werchota, Anna (1903-1919)
- Wisinger-Florian, Olga (1891-1892)
Bibliothekarin
- Wertheimer, Julie
Kassierin
- Budinszky, Minna von (1890-1892)
- Eschenburg, Marianne von (1889-1890)
- Hirschler, Anna (1885-1889)
- Janda, Hermine von (1905-1927)
- Weinzierl, Louise Antonie (1892-1905)
Mitbegründerin
Mitglied
- Christen, Ada
- Delle Grazie, Marie Eugenie
- Ebner-Eschenbach, Marie von
- Frimberger, Marianne
- Kestranek, Clara
- Klein, Ida
- Maytner, Alberta von
- Müller, Marie
- Murau, Karoline
- Najmájer, Marie von
- Paoli, Betty
- Pönninger, Caroline
- Reuter, Gabriele
- Troll-Borostyáni, Irma
- Tuschak, Helene
Präsidentin
- Augustin, Maria von (1885-1886)
- Goebl-Wahl, Camilla (1948-1965)
- Herzfeld, Marie (1917-1918)
- Hoegel, Mina (1890-1900)
- Hohenried-Jenisch, Louise (1889-1890)
- Kautsky, Minna (1886-1887)
- Stockert-Meynert, Dora (1919-1938)
- Weißenthurn, Maximiliane von (1887-1889 )
- Wisinger-Florian, Olga (1900-1917)
Schriftführerin
- Frankenstein, Hermine (1886-1900)
- Janda, Hermine von (1901-1905)
- Klob, Auguste (1905-1907)
- Thenen, Julie (1885-1886)
Vizepräsidentin
- Arnsburg, Marie (1919-1920)
- Berger, Gisela von (1916-1920)
- Berlepsch, Goswina von (1890-1895)
- Goebl-Wahl, Camilla (1926-1937)
- Herzfeld, Marie (1900-1917)
- Hoegel, Mina (1887-1889)
- Kautsky, Minna (1885-1886)
- Mataja, Emilie (1895-1900)
- Migerka, Helene (1900-1916)
- Rosen, Kathinka von (1885)
- Weißenthurn, Maximiliane von (1886-1887)
- Wisinger-Florian, Olga (1895-1900)
Vorstandsmitglied
- Berger, Gisela von (1920-1938)
- Eschenburg, Marianne von (1890-1920)
- Najmájer, Marie von (1890-1905)
- Portner, Hildegard (1886-1889)
- Wisinger-Florian, Olga (1892-1895)
Organisationsstruktur
Historischer Überblick
In Wien lebende Schriftstellerinnen nehmen die Weigerung des Schriftsteller- und Journalistenverbandes Concordia auch die schreibenden Kolleginnen als Mitglieder aufzunehmen als Anlass, um eine eigene Vereinigung zu gründen. Ziel dieser Vereinsgründung ist eine eigene Interessensvertretung zu schaffen, soziale Netzwerke aufzubauen und eine materielle Absicherung für Krankheit und Alter zu schaffen.
1885 wird der Verein gegründet. Dem Verein gehören neben Schriftstellerinnen auch bildende Künstlerinnen, wie Olga Wiesinger-Florian an. Ab 1897 werden auch ausländische Mitglieder zugelassen, so z.B. Selma Lagerlöf, Ricarda Huch.
Zu Beginn der Vereinstätigkeit kommt es, wie Protokolle belegen, immer wieder zu Konflikten – aufgrund der Heterogenität der Berufe und unterschiedlicher ideologischer Standpunkte sowie künstlerischer Auffassungen. Auch über den Vereinszweck gibt es diverse Vorstellungen: für diejenigen Künstlerinnen, die von ihrer Kunst leben, steht der Verkauf im Vordergrund. Einige der Initiatorinnen wie Julie Thenen und Ida Barber verlieren zunehmend an Einfluss und unter der Präsidentschaft von Minna Kautsky wird eine straffere Organisation eingeführt.
Ab 1890 werden Vortrags- und musikalische Abende organisiert, die sich eines immer größeren Publikums erfreuen. Es gelingt, zahlreiche außerordentliche Mitglieder, StifterInnen und GönnerInnen aus Adel und Finanz zu gewinnen. 1889 beträgt das Vereinsvermögen mehr als 10.000 Gulden, 1893 bereits mehr als 20.000. Unter der Präsidentin Mina Hoegel wird der Pensionsfonds in Angriff genommen, der umso realistischer wird, als 1894 Marie von Najmájer dem Verein zu diesem Zweck 10.000 Gulden spendet. Der Pensionsfonds ist in einer Versicherungsgesellschaft angelegt und soll jedem ordentlichen Mitglied ab einem bestimmten Alter eine Rente gewähren. Um dies in Grenzen zu halten, erlässt man restriktive Regeln für die Aufnahme von ordentlichen Mitgliedern. Um 1900 hat der Verein 295 beitragende Mitglieder, um 1910 beziehen bereits 24 Mitglieder in Altersrente. Das Vermögen des Vereins und der Pensionsfonds wird nach dem Ersten Weltkrieg von der Inflation vernichtet und es gelingt nur mühsam, den Verein aufrechtzuerhalten. Trotzdem werden Jubiläen glanzvoll begangen und Kunstausstellungen, z.B. im Glaspalast des Burggartens, veranstaltet.
Die Tätigkeit des Vereins ist in Kreisen der Frauenbewegung nicht unumstritten. Bereits 1898 nimmt ein kritischer Artikel Bezug auf die eher konservativen Vereinsziele und vermisst eine aktivere Rolle, wenn es um die Förderung jüngerer Kolleginnen geht und um die Zugänglichmachung von staatlichen Schulen für Künstlerinnen. Gegenüber politischen Forderungen der Frauenbewegung ist der Verein sehr distanziert.
1938 wird der Verein von den Nationalsozialisten stillgelegt und das Vermögen der Deutschen Schillerstiftung überantwortet. Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt der Verein seine Tätigkeit wieder auf.
verwendete Literatur und Quellen:
Baumgartner: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien
Cavaller: Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen. - In: 60 Jahre Bund Österreichischer Frauenvereine, 23
Fünfundzwanzig Jahre Geschichte des Vereines der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien 1885-1910