FunktionärInnen und Mitglieder
Mitbegründerin
Sekretärin
- Wettstein, Marie
Vizepräsidentin
- Barolin, Leopoldine (1931)
- Goldscheid, Marie (1928)
- Mayreder, Rosa (1921-1927)
- Scheu-Riesz, Helene (1931)
- Touaillon, Christine (1928)
Vorstandsmitglied
- Arednicek, Anna (1929)
- Bäck, Thekla (1929)
- Brings, Helene (1929)
- Cerf, Martha (1929)
- Goldscheid, Marie (1928)
- Großmann, Henriette (1929)
- Grünwald, Emma (1929)
- Hanzel-Hübner, Mathilde (1930er)
- Heller, Lotte
- Hertzka, Yella (1929)
- Husak, Grete (1928)
- Klein, Helene (1928)
- Konrath, Lotte (1928)
- Lecher, Helene
- Liebl, Yella (1929)
- Misař, Olga (1929)
- Nohel, Corinna (1928)
- Oppenheim, Helene (1929)
- Rauchberg, Helene (1928)
- Schwarz, Edith (1929)
- Soffner, Bertha (1929)
- Touaillon, Christine (1928)
- Weinreb, Nelly (1928)
- Wellstein, Marie (1928)
- Werner, Hertha (1928)
- Zycha, Marianne (1928)
Organisationsstruktur
Historischer Überblick
1915 fand in Den Haag ein internationaler Frauenkongress mit 1.126 Delegierten aus zwölf Ländern statt, an dem Frauen aus kriegsführenden und neutralen Staaten teilnahmen. Auch eine österreichische Delegation von fünf Frauen war dabei: Leopoldine Kulka, Olga Misar und Helene Lecher vom Allgemeinen Österreichischen Frauenverein sowie Francis Wolf-Cirian und Berta Fröhlich von anderen Frauenvereinen. Die Frauen protestierten gegen den Krieg und arbeiteten an Vorschlägen für eine friedliche Lösung. Im Anschluss an die Konferenz bildete sich der Internationale Frauenausschuss für dauernden Frieden mit nationalen Komitees in verschiedenen Ländern. Es entstanden 24 nationale Komitees.
1919 beim Kongress in Zürich nannte sich die Dachorganisation, die bis heute besteht, in Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF, Womens International League for Peace and Freedom) um. Die IFFF entwickelte sich zu einer wichtigen pazifistischen Frauenorganisation der Zwischenkriegszeit. Es waren in erster Linie Frauen des radikaleren Flügels der bürgerlichen Frauenbewegung, die der Arbeit für den Frieden einen zentralen Stellenwert einräumten und dafür auch mit Sozialistinnen und Kommunistinnen zusammenarbeiteten. Beim IFFF-Kongress in Zürich waren vier österreichische Delegierte anwesend: Leopoldine Kulka, Helene Scheu-Riesz, Yella Hertzka und Elsa Beer-Angerer.
Im selben Jahr erschien in Wien ein Flugblatt der Frauen-Internationale für Frieden und Freiheit, das Leopoldine Kulka als Redakteurin ausweist. Mit dem Tod von Leopoldine Kulka 1920 ging der österreichischen Frauenfriedensbewegung eine wichtige Aktivistin verloren. Ebenfalls 1920 bildete sich eine österreichische Sektion der IFFF. Gisela Urban berichtet, dass "der österreichische Zweig unter dem Vorsitz von Yella Hertzka aus der Friedenssektion des Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins hervorgegangen ist". Zweck laut Statuten war es ".... die Frauen Österreichs mit denen aller Länder zur Arbeit für die Erhaltung des Friedens, der Bekämpfung des Krieges und der Verbreitung der Ideen der Völkerverständigung, der nationalen und sozialen Gerechtigkeit zusammenzuschließen."
1921 wurde der dritte Kongress der IFFF in Wien abgehalten, bei dem cirka 400 Delegierte anwesend waren. Seitdem, berichtet Olga Misař, waren mehrere Gruppen in Wien tätig - eine politische, eine soziale Gruppe sowie eine zu Problemen der Arbeiterinnen - und haben sich selbständige Ortsgruppen in Graz, Salzburg und Innsbruck gebildet. Auch der österreichische Zweig bestand mehrheitlich aus Frauen, die dem radikaleren Flügel der Frauenbewegung zuzurechnen waren. Laut Corinna Oesch kam es 1922 zur Spaltung in zwei Wiener Gruppen - eine soziale und eine politische - aufgrund von internen Konflikten. Eventuell waren Yella Hertzkas und Olga Misařs Ablehnung eines Anschluss Österreichs an Deutschland Grund für diese Spaltung. In den 1930er Jahren wurde Erziehung zu einem wichtigen Zweig. Vor allem ab 1934 sicherte eine Hinwendung zu kulturellen und „unpolitischen“ Aktivitäten den Fortbestand im autoritären Ständestaat. 1938 erfolgte die Auflösung durch das nationalsozialistische Regime.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten sich zwei Organisationen in Österreich, die die Nachfolge der IFFF beanspruchten. Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit Gruppe Yella Hertzka existierte bis 1955 und die Sektion Österreich der IFFF bis 1980.
verwendete Literatur und Quellen:
Malleier: Jüdische Frauen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung 1890 - 1938, 105-110
Misar: Die Frauen und der Frieden. - In: Neue Freie Presse, Nr. 22400, 25.01.1927
Niederkofler: "Mehrheit verpflichtet!", 34-37
Oesch: Yella Hertzka (1873 - 1948)
Statuten der internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit in Österreich
Urban: Die Entwicklung der Österreichischen Frauenbewegung. - In: Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich, 59
Ausgewählte Publikationen
Quellen und Sekundärliteratur
Material in Archiven und Sammlungen
- Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, Zweig Österreich: Brief - In: DAG, Ordinariatsakten – Altbestand, Vereine 50-f-4/2
- Korrespondenzen, Statuten, Tätigkeitsberichte der IFFF, Programm der Österreichischen Frauenpartei, Antikriegsausstellung 1935 - In: SFN, Sammlung Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, Zweig Österreich, NL I/39a, NL I/39b
- RGVA, Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, Wien Fond 523, 1