Verein Kunstschule für Frauen und Mädchen, Wien

Namen und Abkürzungen
Kunstschule für Frauen und Mädchen
Wiener Frauenakademie
Wiener Frauenakademie und Schule für freie und angewandte Kunst
Modeschule Wien in Schloss Hetzendorf (Nachfolgeorganisation)
Gründung
18.11.1897
Auflösung
1936
Sitz
Wien, Plößlgasse 10
Wien, Stubenring 12
Wien, Stubenring 16
Wien, Bäckerstraße 1
Wien, Bibergasse 8
Wien, Siegelgasse 2-4 (1937)

FunktionärInnen und Mitglieder

Direktor

  • Seligmann, Adalbert Franz (1897-)
  • Zita, Heinrich (1932-1940)

Lehrerin

Mitarbeiterin

  • Roth, Helene (1899-1932)

Mitbegründer

  • Jodl, Friedrich

Obmann

  • Jodl, Friedrich (1897-1904)
  • Mayreder, Karl (1904-)

Obmannstellvertreterin

Schriftführerin

  • Roth, Helene (1912)

Vorstandsmitglied

Organisationsstruktur

Mitgliedsverein von

Historischer Überblick

Auf Initiative von Olga Prager, Tina Blau, Rosa Mayreder und Friedrich Jodl wird 1897 eine künstlerische Bildungseinrichtung für Frauen gegründet. Jodl übernimmt die Obmannschaft bis zum Jahr 1904, auf ihn folgt der Architekt Karl Mayreder - der Mann von Rosa Mayreder.

Die Schule soll durch eine dreijährige Ausbildung den Frauen den Kunstgewerbesektor eröffnen. Frauen werden um diese Zeit unter verschiedenen Vorwänden (Hauptargument ist u.a. die Unmöglichkeit des gemeinsamen Aktzeichnens) nicht an den öffentlichen Kunstschulen, so auch an der Akademie für Bildende Künste, zugelassen, daher ist der Zulauf groß. Da für die Kunstschule für Frauen und Mädchen keine Aufnahmeprüfung erforderlich ist, wird auch von einem "Auffanglager für abgewiesene Akademieschülerinnen" gesprochen. Erst 1920 wird die Akademie auch den Frauen geöffnet.

1925 wird der Verein umgebildet und bekommt den Namen Verein Wiener Frauenakademie und Schule für freie und angewandte Kunst. Es wird in den folgenden Jahren versucht, eine möglichst große Gleichwertigkeit mit der Akademie der bildenden Künste in Wien zu erreichen. Die Schwestern Helene Roth und Paula Taussig-Roth - Nichten von Tina Blau - üben über viele Jahrzehnte die Oberhoheit über Finanzen und Administration der Schule aus, was eine ziemlich desolate Finanzlage zur Folge hat. Das Unterrichtsministerium kann nach der Pensionierung bzw. Entlassung des "Roth-Clans" zur Sanierung der Finanzen gewonnen werden. 1936 wird von der Stadt Wien ein Gebäude zur Verfügung gestellt, das ehemalige Schulhaus Siegelgasse 2-4 im 3. Wiener Bezirk.

1939, unter nationalsozialistischer Herrschaft, wird die Frauenakademie in die Verwaltung der Stadt Wien übernommen. Nach dem Krieg überlebt alleine die Textil-Klasse in Form der Modeschule Hetzendorf.

verwendete Literatur und Quellen:

Brandow-Faller: An art of their own
Doser: Das Frauenkunststudium in Österreich
Kjäer: Die Entwicklung der Wiener Frauenakademie. - In: Die Österreicherin 1 (1928) 4, 4

verfasst von: Helga Hofmann-Weinberger

Ausgewählte Publikationen

Quellen und Sekundärliteratur

Schölermann, Wilhelm: Die zweite Schulausstellung des Vereines "Kunstschule für Frauen und Mädchen" in Wien - In: Dokumente der Frauen, Jg. 1 (1899), Nr. 7, 188-191
Online Zugriff / ÖNB 402681-B.Neu
Verein Kunstschule für Frauen und Mädchen, Wien - In: Der Bund, Jg. 9 (1914), Nr. 4, 15
Online Zugriff / ÖNB 442258-B.Neu-Per
Verein "Kunstschule für Frauen und Mädchen", Wien - In: Der Bund, Jg. 10 (1915), Nr. 6, 18-19
Online Zugriff / ÖNB 442258-B.Neu-Per
Verein "Kunstschule für Frauen und Mädchen", Wien - In: Der Bund, Jg. 5 (1910), Nr. 5, 15
Online Zugriff / ÖNB 442258-B.Neu-Per
Verein "Kunstschule für Frauen und Mädchen , Wien" - In: Der Bund, Jg. 7 (1912), Nr. 6, 14
Online Zugriff / ÖNB 442258-B.Neu-Per

Material in Archiven und Sammlungen

  • Sammelakt zu Kunstschule für Frauen und Mädchen, 1897-1925 - In: ÖStA/AdR, XIV 381

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