FunktionärInnen und Mitglieder
Direktorin
- Hannak, Emanuel (1892-1898/99)
- Herzog-Hauser, Gertrud (1937)
- Kraus, Viktor von (1901-1905)
- Ogrinz, Anna (1919-)
Lehrerin
- Ehrenhaft-Steindler, Olga (1903/04)
- Herzog-Hauser, Gertrud (1918-1936)
- Minor, Daisy (1911)
- Ogrinz, Anna (1903/04)
- Wendt, Cäcilie (1901-)
Mitbegründerin
- Boßhardt-Demerghel, Marie
- Postelberg, Anna
- Schiff, Walter
Schulkomitee
- Gomperz, Theodor (1892)
- Jerusalem, Wilhelm (1892)
- Pfurtscheller, Paul (1892)
- Stowasser, Joseph Maria (1892)
Organisationsstruktur
Historischer Überblick
Die 1892 eingerichtete gymnasiale Mädchenschule ist die erste in Wien mit dem expliziten Ziel Mädchen auf die Matura vorzubereiten. Die Forderung nach einer dem Knabengymnasium gleichgestellten Mädchenschule formuliert Marianne Hainisch bereits 1870.
1890 wird dem Abgeordnetenhaus eine Petition des Vereins für Erweiterte Frauenbildung vorgelegt, in dem neben der Zulassung der Frauen zum Universitätsstudium auch die Unterstützung des Staates bei der Einrichtung eines Mädchengymnasiums gefordert wird. Mädchenschulen konnten kaum mit finanzieller Unterstützung durch den Staat rechnen. Da man sich der geringen Chance auf Erfüllung der Forderung bewusst ist, wird 1892 auf Betreiben der Vereinsmitbegründerin Marie Boßhardt eine Privatschule eröffnet und zwar zunächst in den von der Gemeinde Wien überlassenen Räumlichkeiten. Der ehemaliger Lehrer Emanuel Hannak wird Leiter der Schule.
Die Schule ist damit das erste Mädchengymnasium in Wien und das zweite in Österreich-Ungarn: 1890 wird in Prag das Mädchengymnasium "Minerva" des gleichnamigen Vereins gegründet. 1898 treten die ersten Absolventinnen zur Reifeprüfung an, die jedoch noch extern abgelegt werden muss. Im Jahr 1903 wird der Schule vom Bildungsministerium das Öffentlichkeitsrecht verliehen und ab 1906 können Reifeprüfungen in der eigenen Anstalt durchgeführt werden.
Aus den beengten Verhältnissen in Wien 1, Hegelgasse 12 bzw. später 19 erfolgt im Herbst 1910 eine Übersiedlung in das renovierte und umgestaltete Schulhaus in Wien 6, Rahlgasse 4, das vorher die Schule des Wiener Frauenerwerbvereins beherbergte. Dieses Haus wird von Editha von Mautner-Markhof erworben und zur Gänze (z.T. aus Spendengeldern) neu hergerichtet. Erst 1919 folgt der Reihe männlicher Schuldirektoren eine Frau: Anna Ogrinz, eine ehemalige Schülerin und dann Lehrerin der Anstalt.
verwendete Literatur und Quellen:
Aus dem Werdegang des Mädchengymnasiums. - In: Jahresbericht des Vereins für Erweiterte Frauenbildung 27 (1915), 11-12
Friedrich: "Ein Paradies ist uns verschlossen ..."