Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Maria Ducia begann ihre Erwerbstätigkeit als Verkäuferin und übernahm später die Geschäftsleitung eines Möbelgeschäfts in Lienz. Nach einer kurzen Periode als selbständige Unternehmerin, musste sie das Geschäft aus wirtschaftlichen Gründen schließen. 1903 heiratete sie den Lokomotivführer Anton Ducia, mit dem sie vier Kinder hatte, zwei ledige brachte sie in die Ehe mit.
In ihrer Zeit in Lienz, zwischen 1900 und 1919, trat sie erstmals 1910 bei der Gründung eines örtlichen Frauenaktionskomitees der Freien politischen Frauenorganisation in Erscheinung. 1911 setzte sie sich in einer Rede am Internationalen Frauentag in Lienz für das aktive und passive Frauenwahlrecht ein. Ab dieser Zeit nahm sie regelmäßig an den Frauenreichskonferenzen teil, stand in Kontakt zu Adelheid Popp, Amalie Seidel, Gabriele Proft und Emmy Freundlich und entwickelte eine rege Vortrags- und Agitationstätigkeit. Entscheidend wirkte sie am Aufbau der ersten Landesfrauenkonferenz 1912 in Tirol mit.
In der Ersten Republik war sie wiederholt Vorsitzende des Frauenlandeskomitees Tirol und ebenso bis Anfang der 1930er Jahre Mitglied des Frauenzentralkomitees. Maria Ducia gilt als Pionierin der Tiroler sozialdemokratischen Frauenbewegung. Nach ihrer Übersiedlung nach Innsbruck 1919 war sie außerdem sozialdemokratische Abgeordnete im Tiroler Landtag bis 1934, ab 1929 gemeinsam mit einer zweiten Sozialdemokratin, Adele Obermayr. Nach dem Verbot der Partei 1934 zog sie sich aus dem politischen Leben zurück.
2007 wird erstmals der Maria-Ducia-Frauenforschungspreis an der Universität Innsbruck vergeben.
verwendete Literatur und Quellen:
Mayr: Maria Ducia (1875 - 1959). - In: Frauen in Tirol, 31-37
Mayr-Kaufmann: Maria Ducia (1875-1959). - In: Sozialdemokratie in Tirol, 135-147
Lexikoneinträge
biografiA
Ducia Maria; Landesrätin
Geb. Innsbruck, Tirol, 25. 4. 1875
Gest. Innsbruck, Tirol, 15. 5. 1959
LebenspartnerInnen, Kinder: 1900 Heirat mit Anton Ducia, Eisenbahner; sechs Kinder. Laufbahn: Arbeiterin in einer Zigarettenfabrik. Gründete 1910 in Lienz die „Freie Politische Frauenorganisation“. Sie kämpfte für das Frauenstimmrecht und die Friedenssicherung. Im März 1911 wurde in Innsbruck unter ihrer maßgeblichen Beteiligung erstmals der Internationale Frauentag mit Veranstaltungen begangen. Von 1920 bis 1934 Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Sozialdemokratischen Landesfrauenkonferenz. Erste Frau im Tiroler Landtag (SDAP) und als Rednerin sehr bekannt. Ab 2007 Vergabe des Maria-Ducia-Frauenforschungspreises durch den SPÖ Landtagsklub.
Ausgewählte Publikationen
Quellen und Sekundärliteratur
Material in Archiven und Sammlungen
- Pressestimmen - In: WBR/TBA, Dokumentation, TP-009961