FunktionärInnen und Mitglieder
Gründerin
- Migerka, Katharina (1894)
Mitarbeiterin
Vorsitzende
- Migerka, Katharina (1894-1915)
- Tauschinski, Claudia (1916-?)
Vorstandsmitglied
- Jeiteles, Eleonore
- Littmann, Helene
- Mautner, Klara
- Thielen, Marie von
Organisationsstruktur
Historischer Überblick
Der Zweck des 1894 durch Katharina Migerka gegründeten Vereines ist es, "unbemittelte Mädchen, die als Lehrmädchen oder als Arbeiterinnen Verwendung im Gewerbe suchen, in sittlicher, geistiger und wirtschaftlicher Beziehung nach besten Kräften zu fördern". Dies geschieht vor allem durch die Führung eines Heims für verwaiste Mädchen in Wien 7, Schottenfeldgasse 10 und durch die Vermittlung von Lehrplätzen sowie eine regelmäßige Inspektion derselben. Der Verein versucht, die Mädchen von der ungelernten Fabriksarbeit abzuhalten und sie zur Ausübung einer qualifizierteren Gewerbearbeit zu motivieren. Weiters werden Freizeitaktivitäten, wie Ausflüge, sommerliche Landverschickungen und sonntägliche Veranstaltungen im Hort organisiert. Bedürftige Mädchen werden finanziell unterstützt und zu Weihnachten gibt es Bescherungen. Von 1910 bis 1911 wird durch Anmietung neuer Räumlichkeiten die im Heim wohnende Mädchenanzahl von 11 auf 22 verdoppelt. 1914 gibt es ein Heim in Wien 6, Gumpendorferstraße 139. Die ärztliche Betreuung wird durch die sozial sehr engagierte Ärztin Friederike Lubinger gewährleistet.
Unterstützung bei der Vereinsarbeit findet Katharina Migerka vor allem bei ihrem Gatten Franz Migerka, der die Gewerbeinspektion in Österreich organisiert, und zahlreichen Persönlichkeiten der damaligen Zeit, die sich auch immer wieder für verschiedenste Aufgaben im Vorstand und in der Vereinsarbeit bereit erklären - unter ihnen ist auch Marianne Hainisch. Neben öffentlichen - wie einer Zuwendung aus der Staatswohltätigkeitslotterie im Jahre 1907 - und privaten Spendengeldern finanziert sich der Verein durch Unterstützungen anderer Frauenvereine, wie der Vereinigung arbeitender Frauen oder des Ersten Wiener Hausfrauenvereins, die immer wieder Kosten für die Unterbringung und Verpflegung von Zöglingen im Lehrmädchenhort übernehmen.
Nach dem Tod ihres Gatten 1915 legt Katharina Migerka die Vereinsleitung zurück und übersiedelt nach Graz. Ihre Nachfolgerin wird Claudia Tauschinski. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs engagiert sich – wie so viele andere Frauenvereine – auch der Hilfsverein in der Kriegsfürsorge. Gleichzeitig beginnen die finanzielle Quellen zu versiegen und der Verein hat fortan mit materiellen Schwierigkeiten zu kämpfen.
verwendete Literatur und Quellen:
Hilfsverein für Lehrmädchen und jugendliche Arbeiterinnen. - In: Der Bund