Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Amalie Ryba ist ein Kind der Arbeiterklasse. Sie verlässt früh die Schule und muss als Dienstmädchen den Lebensunterhalt der Familie gewährleisten. Sie schließt sich früh der ArbeiterInnenbewegung an und fällt als talentierte Rednerin auf. Am 3. Mai 1893 kommt es in Wien-Gumpendorf zum ersten organisierten Frauenstreik durch Arbeiterinnen von Appreturfabriken, den sie gemeinsam mit Adelheid Popp mitorganisiert und der erfolgreich verläuft.
1895 heiratet sie Richard Seidel und nach einigen Jahren des Rückzugs in die Familie beginnt sie um 1900 ihre eigentliche politische Laufbahn, die stark von frauenpolitischem Engagement geprägt ist: sie wird Vorsitzende des Frauenbezirkskomitees, Mitglied des Frauenzentralkomitees, von 1918 bis 1923 Mitglied des Gemeinderats, von 1919 bis 1934 Mitglied des Nationalrats und gehörte damit zu den ersten weiblichen Nationalratsabgeordneten. 1934 wird sie verhaftet und kommt einen Monat ins Gefängnis.
Während des Austrofaschismus ist ihre Wohnung Treffpunkt sozialistischer AktivistInnen. Vor dem Einmarsch Hitlers heiratet die bereits Geschiedene ihren jüdischen Freund Sigmund Rausnitz, um ihn durch diese Ehe zu schützen, 1942 verübt dieser jedoch Selbstmord. Nach 1945 wohnt sie bei der Familie ihrer Tochter Emma, die 1945 den sozialdemokratischen Politiker Karl Seitz heiratet.
Der Amalie-Seidel-Weg im 12. Bezirk wird 2006 nach ihr benannt.
verwendete Literatur und Quellen:
Hauch: Frauen bewegen Politik
das rote wien
Ausgewählte Publikationen
Quellen und Sekundärliteratur
Material in Archiven und Sammlungen
- Pressestimmen - In: WBR/TBA, Dokumentation, TP-044614