Auguste Fickert wird Präsidentin des "Allgemeinen österreichischen Frauenvereins".
Historische Ereignisse 1897
Österreich
Irma von Troll-Borostyáni veröffentlicht ein satirisches Pamphlet "Das Weib und seine Kleidung", in der sie sich für die Befreiung vom Korsett einsetzt und die Pumphose als Bekleidung für alle Frauen fordert.
Konstituierung des Vereines "Kunstschule für Frauen und Mädchen" auf Anregung u.a. von Rosa Mayreder, Olga Prager und dem Kulturkritiker Karl Federn (1926 in "Wiener Frauenakademie und Schule für freie und angewandte Kunst" umgewandelt); Mitbegründerin ist auch die Malerin Tina Blau.
Gründung des "Wiener christlich-sozialen Frauenbundes"
Der Sozialdemokrat und Abgeordnete Ferdinand Kronawetter tritt am 4. Jänner anlässlich der Budgetdebatte für die Zulassung der Frauen zum Hochschulstudium ein.
Frauen werden mit Erlass des Unterrichtsministers vom 23. März erstmals zum Studium der Philosophie zugelassen. Im Wintersemester 1897/98 inskribieren drei ordentliche Hörerinnen an der Universität Wien: Elise Richter;Cäcilie Wendt; und die Botanikerin Emma Ott.
2. April: Gabriele Possaner von Ehrenthal, die erste promovierte Ärztin in Österreich, erreicht nach vielen Bemühungen die Nostrifizierung ihres Doktor-Diploms (sie hatte in Zürich studiert und promoviert und musste eine neuerliche Abschlussprüfung in Wien machen); sie eröffnet noch im selben Jahr eine Praxis in Wien (Alserstraße 26) und tritt als erste Frau der Wiener Ärztekammer bei; die zweite Frau, die sich in Österreich das Doktordiplom nostrifizieren lässt, ist Sophie von Moraczewska, geb. Okuniewska, (siehe Matrikelverzeichnis der Univ. Zürich) die später als Frauenärztin am Landesspital in Lemberg angestellt wird und in der Saison in Franzensbad ordiniert.
im August wird in Budapest der "Landesverein der Beamtinnen" gegründet, welcher per 31. Dezember 1904 bereits 1435 Mitglieder zählt; die ordentlichen Mitglieder sind Privatbeamtinnen - für Eisenbahn-, Gerichts-, Post - und Telephonbeamtinnen gilt noch immer das Vereinigungsverbot. (siehe dazu: Großmann, Janka in: Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frauen 4, 1906, Nr. 31)
Andere Länder
Radfahrerinnen berufen in Oxford den sogenannten "Hosenkongress" ein, um gegen die störenden langen Kleider beim Radfahren zu protestieren.