Funktionen und Mitgliedschaften
Lexikoneinträge
Österreichisches biographisches Lexikon
Podlipská Sofie, geb. Rottová, Schriftstellerin. * Prag, 15. 5. 1833; + Prag, 17. 12. 1897. Jüngere Schwester der Schriftstellerin K. Svetlá, Gattin des Mediziners und Schriftstellers Josef Podlipsy; stammte aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie und erhielt eine gute Allgemeinbildung. Nach ihrer Eheschließung (1858) erwachte in ihr das nationale Bewußtsein. Sie entwickelte eine bedeutende Tätigkeit in der öff. Frauenbewegung (Amerikan. Damenklub, Mädchenschutz, Gründung des tschech. Mädchengmn. Minerva, des ersten Mädchengymn. in der Österr.-ung. Monarchie, etc.). Nach dem Tod ihres Mannes (1867) widmete sich P. vor allem literar. Arbeiten. 1872-75 red. sie die "Zenská bibliotéka", 1874 den Amanach "Souzvuk". Sie verkehrte mit den meisten tschech. Schriftstellern ihrer Zeit, bes. mit Vrchlicky, ihrem späteren Schwiegersohn, auf den sie einen entscheidenden Einfluß ausübte. P. Publ. zuerst in der Z. "Lumir" (1860), dann in Z. wie "Osveta", Svetozor", "Kvety", "Rodinná kronika" und "Zlatá Praha". Sie schrieb zahlreiche Novellen, Erz. und Romane aus Vergangenheit und Gegenwart, in denen sie Frauenschicksale in den Vordergrund stellte. Ihre nicht überzeugenden Gestalten kranken jedoch oft an übertriebener moralisierender Erziehungstendenz sowie an ihrer sentimentalen und weitschweifigen Ausdrucksweise. Zu ihren besten Arbeiten gehört ihre Schilderung Prags um die Mitte des 19. Jh.