FunktionärInnen und Mitglieder
Ausschussmitglied
- Polak, Fanelh
- Sinaiberger, Leonore
- Spitz, Paula
Gründerin
- Gailly-Pollaczek, Luise
- Hontschik, Henriette
Präsidentin
- Brecher, Elise (1916-)
- Gailly-Pollaczek, Luise (1912-1916)
- Hontschik, Henriette (1900-1908)
Schriftführerin
Vizepräsidentin
- Brecher, Elise (1900-)
- Eberle, Angelika (1900-1908)
- Gailly-Pollaczek, Luise (1909-1912)
- Klekler, Pauline (1908-1909)
- Polak, Fanelh (1913-)
Organisationsstruktur
Historischer Überblick
Vorträge zur Frauenfrage von Galionsfiguren der österreichischen Frauenbewegung, wie Rosa Mayreder, Auguste Fickert und Marianne Hainisch, veranlassen einen Kreis von engagierten Frauen in Brünn, einen Lesezirkel zu gründen. Aus diesem geht recht rasch der Verein Frauenbund hervor, der als einer der aktivsten Frauenvereine in der Monarchie gilt. Hauptinitiatorin und langjährige Präsidentin ist die Lehrerin Henriette Hontschik.
1901 wird eine Rechtsschutzstelle für unbemittelte Frauen eingerichtet und eine Sektion für Rechtsschutz gebildet, deren Vorsitzende Leonore Sinaiberger ist. Ausserdem entstehen noch Sektionen für Armenpflege und Waisenpflege und Kinderschutz und eine Bibliothekskommission unter der Vorsitzenden Hedwig Krichenbauer. 1907 gelingt es, die Heranziehung der ersten Frauen als Vormünderinnen armer Kinder durchzusetzen. Der Frauenbund setzt sich außerdem für den Arbeiterinnen-Schutz ein und fordert die Anstellung weiblicher Gewerbeinspektorinnen.
Vehement wird für das Frauenstimmrecht eingetreten. So wird am 20. Jänner 1906 bei einer Frauenversammlung im städtischen Redoutensaal in Brünn eine Petition an den Ministerpräsidenten Gautsch und an beide Häuser des Reichsrates beschlossen und eingebracht. Bei dieser Versammlung hält Leopoldine Glöckel vom Frauenstimmrechtskomitee des Bundes österreichischer Frauenvereine das Hauptreferat. Am 1. Februar 1910 wird auch ein eigenes Stimmrechtskomitee gegründet.
Nachdem die Vereinsführung auf Grund des gesundheitsbedingten Rückzugs von Henriette Hontschik einige Jahre unbesetzt ist, übernimmt Luise Gailly-Pollaczek ab 1912 die Präsidentinnenschaft.
verwendete Literatur und Quellen:
Jahresberichte des Vereines "Frauenbund" in Brünn