Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Die Pädagogin Rosina Kaplan ist Ausschussmitglied des Vereins der Lehrerinnen und Erzieherinnen und zwischen 1921 bis zur Auflösung des Vereins 1938 langjährige Präsidentin. Außerdem engagiert sie sich im Bund österreichischer Frauenvereine und dessen Schulkommission. Sie bemüht sich um die Gleichstellung der Lehrerinnen mit ihren männlichen Kollegen und interessiert sich vor allem für die Vermittlung des hauswirtschaftlichen Unterrichts. 1927 gründet sie - zum Teil aus eigenen Mitteln - eine Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe - die später von der Gemeinde Wien übernommen wird - und unterrichtet viele Jahre in der Zentralanstalt für wirtschaftliche Frauenberufe.
Rosina Kaplan ist Stiefmutter von Viktor Kaplan, Ingenieur und Erfinder der Kaplan-Turbine.
verwendete Literatur und Quellen:
Österreichisches biographisches Lexikon
Lexikoneinträge
Österreichisches biographisches Lexikon
Kaplan Rosina, geb. Gaudernak, Pädagogin und Schulgründerin. * Wien, 25. 2. 1869; + Unterach a. Attersee (O.Ö.), 3. 2. 1946. Stiefmutter von Viktor Kaplan. Als Volksschullehrerin ausgebildet, arbeitete sie dann im Ausschuß des ersten österr. Lehrerinnenver., dem 1870 gegründeten Ver. der Lehrerinnen und Erzieherinnen Österr.; 1921-38 war sie Präs. des Ver. und Führerin im Kampf um die Gleichstellung gegenüber der männlichen Lehrerschaft; rege Mitarbeiterin an der fortschrittlichen Entwicklung des Schulwesens, hatte sie besonders Interesse für hauswirtschaftlichen Unterricht der Mädchen. Schon 1907 gründete der Ver. eine hauswirtschaftliche Lehranstalt. K. errichtete 1927 - zum großen Teil aus eigenen Mitteln - eine 3jährige höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe (heute städt.), wirkte mehr als 30 Jahre als Prof. und Fachvorstand an der Zentrallehranstalt für hauswirtschaftliche Frauenberufe und unterrichtete an deren Bildungsanstalt für Koch- und Haushaltungslehrerinnen die pädagog. Fächer. Vorstandsmitgl. des Bundes österr. Frauen-Ver., Leiterin seiner Schulkomm., Delegierte beim Londoner Frauenkongreß. Seit 1910 mit dem Zentralinspektor der Südbahn, Karl K., verheiratet. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u.a. Regierungsrat.
biografiA
Kaplan Rosina, geb. Gaudernak; Lehrerin, Schulgründerin und Frauenrechtsaktivistin
Geb. Wien, 25. 2. 1869
Gest. Unterach a. Attersee, OÖ, 3. 2. 1946
LebenspartnerInnen, Kinder: 1910 Heirat mit Karl Kaplan, Eisenbahnbeamter, Zentralinspektor der Südbahn; Stiefsohn: Viktor Kaplan (1876 –1934), Ingenieur und Erfinder der „Kaplan-Turbine“.
Laufbahn: Volksschullehrerin; seit den 1890er Jahren war R. K. im Ausschuss des Vereins der Lehrerinnen und Erzieherinnen tätig, von 1921–38 Präsidentin des Vereins und Führerin im Kampf um die Gleichstellung gegenüber der männlichen Lehrerschaft. 1907 gründete der Verein eine hauswirtschaftliche Lehranstalt. 1927 errichtete sie, zum Teil aus eigenen Mitteln, eine dreijährige Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe. Mehr als dreißig Jahre war sie Professorin und Fachvorstand an der Zentrallehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe, weiters unterrichtete sie an der Bildungsanstalt für Koch- und Haushaltungslehrerinnen (diese Bildungsanstalt war ein Teil der Zentrallehranstalt). Sie war österreichische Delegierte beim Londoner Frauenkongress 1899, einem zentralen Ereignis der ersten Frauenbewegung. Sie war Vorstandsmitglied des Bundes Österreichischer Frauenvereine und leitete die Schulkommission des BÖFV.
Ausz.: Mehrere Ehrungen und Auszeichnungen u. a. Titel „Regierungsrat“.
W.: Zahlreiche Aufsätze in den Zeitschriften des Bundes Österreichischer Frauenvereine