FunktionärInnen und Mitglieder
Ausschussmitglied
Kassierin
- Brünauer, Camilla
Mitbegründerin
Mitglied
- Bruckner, Helene
- Goldman, Salome
- Weiss, Bertha
- Zimmermann, Elsa
Präsidentin
Schriftführerin
- Fensmark, Elna von
- Krisshaber, Riza
Vizepräsidentin
Historischer Überblick
Die Gründung von Frauenklubs, die in der bürgerlichen oder proletarischen Frauenbewegung verankert waren, begann in den USA ab Mitte des 19. Jahrhunderts und in Europa ab 1900. Als Reaktion auf die männliche Klubtradition, von der Frauen ausgeschlossen waren, begannen Frauen selbstorganisierte Räume für sich zu schaffen - zum Netzwerken, Austauschen, usw. Diese Klubs waren vorwiegend Treffpunkte gebildeter Frauen - ähnlich den Kaffeehäusern, die für Frauen damals keine zugänglichen Orte waren. Ab den 1920er Jahren wurden auch die Kaffeehäuser als Treffpunkte von Aktivistinnen der Frauenbewegung genutzt.
Bei der konstituierenden Versammlung des Ersten Wiener Frauenklubs 1900 waren über 300 Frauen in den Klubräumlichkeiten am Graben, die von Adolf Loos ausgestattet wurden, anwesend. Gegründet von Frauen der liberalen bürgerlichen Frauenbewegung - Schriftstellerinnen und Adelige gehörten zu den Gründerinnen - richtete der Klub ein breites Angebot an seine Mitglieder: eine Bibliothek, Zeitschriftenabonnements, ein Lesezimmer, kulturelle Veranstaltungen, Vorträge und einen Mittagstisch. Dieser Ort ermöglichte Aktivistinnen der Frauenbewegung für ihre Ziele unter Studentinnen, bürgerlichen und an frauenbelangen interessierten Frauen zu werben. Der Frauenklub war nicht ausschließlich ein Ort für Frauen: Männer konnten z.B. als Besucher an Veranstaltungen teilnehmen.
Eine hohe Fluktuation und Verschuldung führte nach kurzem Bestehen des Ersten Wiener Frauenklubs am 31. Juli 1902 zu dessen Schließung. Schon 1903 gab es eine Neugründung als Neuer Frauenklub durch eine jüngere Generation von Frauen.
verwendete Literatur und Quellen:
Oesch: Yella Hertzka (1873 - 1948)