Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Fanny Zakucka ist Schülerin der Wiener Kunstgewerbeschule. Sie zeigt u.a. Entwürfe für Innendekorationen und Holzschnitte auf einer Wiener Sonderausstellung im Jahr 1905 und später auf mehreren Ausstellungen der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ). 1906 ist sie auch auf dem Pariser Salon vertreten. In kunstgewerblicher Hinsicht arbeitet sie mit den Wiener Werkstätten zusammen.
1926 spielt Fanny Harlfinger-Zakucka eine führende Rolle bei der Abspaltung der 'radikalen' Gruppe Wiener Frauenkunst von der VBKÖ. Die sehr vielseitig begabte Künstlerin - sie betätigt sich auch als Möbeldesignerin - ist mit dem Maler Richard Harlfinger verheiratet, der zwischen 1917 und 1919 an der Wiener Frauenakademie unterrichtet.
verwendete Literatur und Quellen:
Brandow-Faller: An art of their own
Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts
Lexikoneinträge
biografiA
Harlfinger-Zakucka Fanny; Malerin, Grafikerin und Kunstgewerblerin
Geb. Mank, NÖ, 26. 5. 1873
Gest. Wien, 19. 9. 1954
Herkunft, Verwandtschaften: Gattin des Malers Richard Harlfinger, der von 1918 –19 als Präsident der Wiener Secession diente und auch als Professor an der Wiener Frauenakademie (ehemalige Kunstschule für Frauen und Mädchen) tätig war.
Ausbildungen: Studium (1899/1900 –1902/03) an der Kunstschule für Frauen und Mädchen unter Adolf Böhm und Ludwig Michalek. Beteiligung an den Jahresausstellungen der Kunstschule für Frauen und Mädchen (KFM), an der sie eine der ersten Klassen (1903/04) absolvierte.
Laufbahn: Nach ihrem Studium machte sie sich einen Namen als Malerin, Kunstgewerblerin und Entwerferin für Innendekoration und Textilien. Besonders bekannt waren ihre Entwürfe für Innendekoration, Holzschnitte, Grafiken in Ver Sacrum (1902, 1903), Farbholzschnitte. Kinderbuch „Taferlklasse“. Illustrationen in den Zeitschriften „Der liebe Augustin“ (1904) und „Die Fläche“ (1909). Ab 1914 Mitglied der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs an deren Ausstellung sie teilnahm. Gründerin und erste Präsidentin des „Verbands bildender Künstlerinnen und Kunsthandwerkerinnen Wiener Frauenkunst“, die 1926 von ihr gegründete radikale Abspaltung von der VBKÖ. Als sich die Künstlerinnen-Vereinung vor 1926 in zwei scharf getrennte Lager (die „Modernen“ und „Konservativen“) aufspaltete, zählte sie zu der moderneren (radikalen) Gruppe der VBKÖ. Die Wiener Frauenkunst legte nicht nur auf die bildenden Künste Wert, sondern auch auf die traditionellen „Frauenkünste“: d. h. Kleinkunst, Kunstgewerbe und angewandte Künste. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Wiener Frauenkunst und VBKÖ wegen des Gleichschaltungsgesetzes umbenannt und eingegliedert. Nach F.s Tod im Jahre 1954 wurde die neu organisierte Wiener Frauenkunst aufgelöst.
Ausstellungen: Jahresausstellungen der Kunstschule für Frauen, 1905 Pariser Salon, 1908 Kunstschau Wien (Raum 29: Kunstschule für Frauen und Mädchen, Prof. Adolf Böhm, „Kunst für das Kind“, Kunstgewerbe und Kunstgegenstände), 1919 LXV. Ausstellung der Secession, 1923 LVXIV. Ausstellung der Secession, 1925 Deutsche Frauenkunst, Wiener Künstlerhaus, 1927–1938 Wiener Frauenkunst.
Mitglsch.: 1914–26 Mitglied der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs, 1926–1954 Gründerin und erste (einzige) Präsidentin der Wiener Frauenkunst, Mitglied des Österreichischen Werkbunds.
Megan Brandow-Faller
Ausgewählte Publikationen
Quellen und Sekundärliteratur
Material in Archiven und Sammlungen
- ÖNB/Bildarchiv, Teilnachlass Fanny Harlfinger Pk 5810 1905-1944
- Pressestimmen - In: WBR/TBA, Dokumentation, TP-018290