Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Marie Bock stammt aus Leipzig und beginnt sich bereits dort in der Sozialdemokratischen Partei zu engagieren. Im Ersten Weltkrieg gehört sie zu den KriegsgegnerInnen. Durch einen beruflich bedingten Ortswechsel ihres Mannes kommt sie nach Wien und wird bald Leiterin der Frauenorganisation im 11. Bezirk. Im Juni 1920 wird sie für die sozialdemokratische Frauenorganisation Delegierte zur Reichskonferenz der Arbeiterräte, zwischen 1919 und 1932 gehört sie dem Wiener Gemeinderat an, von 1920 bis 1923 und von 1932 bis 1934 auch dem Bundesrat.
Sie nimmt an den sozialdemokratischen Frauenkonferenzen im Vorfeld der Parteitage teil. 1926 hält sie dort ein Referat über die "Politische Frauenorganisation". 1928 ist sie Mitglied der österreichischen Delegation bei der dritten Internationalen Frauen-Konferenz der Sozialistischen Arbeiterinternationale. 1933 wird sie ins Frauenzentralkomitee gewählt.
In der Ersten Republik gilt sie als "Partei-Fürsorgefachfrau". Marie Bock meint die Fürsorge könne nicht ausschließlich behördlich organisiert werden. 1921 kommt es zur Gründung des Vereins Wiener Societas gemeinsam durch 21 Fürsorgevereine und sie wird über lange Jahre Vorsitzende des Vereins.
Über ihr Leben während des Ständestaates und des Nationalsozialismus ist nichts bekannt.
verwendete Literatur und Quellen:
biografiA
Hauch: Vom Frauenstandpunkt aus
Marie Bock. - In: Die Unzufriedene, Nr. 28, 16.7.1932, 5
Lexikoneinträge
biografiA
Bock Marie; Nationalrätin und Bundesrätin
Geb. Leipzig, Deutsches Reich (Deutschland), 10. 7. 1881
Gest. Wien, 6. 6. 1959
LebenspartnerInnen, Kinder: Gegen Ende des 1. Weltkriegs Tod ihres Mannes Robert, im 2. Weltkrieg bei Stalingrad Tod ihres Sohnes Reinhart.
Laufbahn: 1913, mit 32 Jahren vom 11. Bezirk (Wien) zu einem Parteitag delegiert, im 1. Weltkrieg Kriegsgegnerin, Vorstandsmitglied des 1916 von Friedrich Adler reaktivierten ehemaligen ParteischülerInnenvereins „Karl Marx“, als solche Diskutantin der zweiten Reichskonferenz der österreichischen Sozialdemokraten vom 25. bis 28. März 1916, 1920 für die sozialdemokratische Frauenorganisation Kooptierung in die Leitung des Wiener Kreisarbeiterrates, Delegierte zur dritten Reichskonferenz der Arbeiterräte im Mai/Juni 1920, diese Konferenz verlangte das Ende der Koalition der SDAP mit der CSP; in der Ersten Republik „Parteifürsorgefachfrau“, 15. Juni 1921 Gründung des privaten Vereins „Wiener Societas“ durch 21 Wiener Fürsorgevereine, Vorsitzende des Vereins „Societas“, Teilnahme an allen Frauenkonferenzen im Vorfeld der Parteitage, Mitglied des Frauenzentralkomitees, 1926 und 1928 im Lehrkörper der vom Frauenzentralkomitee in den Räumen der Arbeiter-Hochschule veranstalteten Frauen-Schule; 1928 Mitglied der österreichischen Delegation bei der dritten Internationalen Frauen-Konferenz der Sozialistischen Arbeiterinternationale; 1919 –1932 Mitglied des Wiener Gemeinderates, 1923 –1932 Vorsitzende des Wiener Gemeinderates, 1920–1923 Mitglied des Bundesrates, 1932 –1934 Mitglied des Bundesrates.
Mitglsch.: Sekretärin des Vereins der „Kinderfreunde“, Obfrau des Fürsorgevereins „Societas“, Mitglied des Landtages, Wiener Gemeinderätin, Mitglied des Bundesrates, Vorsitzende des „Wiener Frauenrechtkomitees“ der Sozialdemokratischen Partei.
W.: „Die nächsten Aufgaben“ (1917), „Die Fürsorge in Österreich“ (1929)