Deutscher Verein "Frauenfortschritt", Prag

Namen und Abkürzungen
Deutscher Verein zur Förderung des Wohles und der Bildung der Frauen in Prag
Deutscher Verein Frauenfortschritt, Prag
Verein "Frauenfortschritt"
Verein Frauenfortschritt, Prag
Gründung
1893
Auflösung
1938
Sitz
Prag, Pstrosstrasse 10

FunktionärInnen und Mitglieder

Ausschussmitglied

  • Busch, Katharina (1893)
  • Frank, Hugo (1893)
  • Grünert, Max (1893)
  • Klein, Arnold (1893)
  • Popper, Moritz (1893)
  • Püschel, Emilie (1893)
  • Schembor, Adele (1893)
  • Schönbach, Julie (1893)
  • Schönbach, Otto (1893)
  • Strohschneider, Anna (1893)
  • Winterstein, Karl (1893)

Kassierin

  • Strohschneider, Anna (1893)

Mitbegründerin

Mitglied

Schriftführer

  • Winterstein, Karl (1893)

Vorsitzende

Organisationsstruktur

Mitgliedsverein von

Historischer Überblick

1893 wurde der Verein auf Initiative von Wilhelmine Wiechowsky und Karl Winterstein als Deutscher Verein zur Förderung des Wohles und der Bildung der Frauen gegründet. Wilhelmine Wiechowsky war bis zu ihrem Tod 33 Jahre Galionsfigur und Vorsitzende des Vereins. Erst ein Jahr danach übernahm 1925 ihre Schwiegertochter Anna Maria Wiechowsky dieses Amt. Im Jahr der Gründung hatte der Verein 155, 1903 bereits 1.217 Mitglieder.

Im Vordergrund der Vereinstätigkeiten standen zu Beginn die Errichtung eines Lehrerinnenheimes sowie die Einrichtung einer Bibliothek. Ab 1900 wurde zusätzlich zur „Section für Erziehung und Unterricht“ eine „Section für Kunst und Kunstgewerbe“ (später „Malerinnensection“) installiert. 1902 kam eine „Gabelsberger Stenographie-Section“ und eine „Section arbeitender Frauen“ dazu, die für ihre Mitglieder Vorträge und Zusammenkünfte organisierte und materielle Hilfe anbot. 1907 wurde die „Section für das Studium und die Förderung der Frauenbewegung“ eingesetzt.

Die „Sectionen“ boten Krankenpflege-, Gymnastik-, Mal- und Fremdsprachenkurse sowie Vorträge zum „Mutterschutz“, zur „Reform der sexualethischen Sitten“ und zu „Ehe- und Familienfragen“ an. Diese Veranstaltungen fanden im „Deutschen Haus“ oder im „Karolinum“ statt, bis der „Frauenfortschritt“ 1913 ein eigenes Vereinshaus erwarb. Im selben Jahr wurde auch mit der Publikation der Vereinszeitschrift „Mitteilungen des Deutschen Vereines Frauenfortschritt“ begonnen.

Der Verein richtete immer wieder Petitionen an das Abgeordnetenhaus, unter anderem wurde die Einführung des allgemeinen, gleichen Wahlrechts für Frauen und Männer gefordert (1910) und gegen den Ausschluss der Frauen von der politischen Vereinstätigkeit protestiert (1907).

Bis zur Auflösung des „Frauenfortschrittes“ 1938 wurden neben dem Heim für pensionierte Lehrerinnen, eine Bibliothek, eine Mädchenfortbildungsschule und eine Beratungsstelle geschaffen.

verwendete Literatur und Quellen:

Benedik: Mutterlohn, ozdravění & les pas modernes
Der deutsche Verein "Frauenfortschritt" in Prag [10jähriges Bestehen]. - In: Neues Frauenleben 15 (1903) 3, 26
Deutscher Verein "Frauenfortschritt" in Prag. - In: Der Bund 5 (1910) 4, 15
Wiechowski: Der deutsche Verein "Frauenfortschritt" in Prag. - In: Mitteilungen der "Vereinigung der arbeitenden Frauen" 3 (1906) 30, 2-5

verfasst von: Elena Fürst

Ausgewählte Publikationen

Frauenleben : Blätter zur Vertretung der Frauen-Interessen / hrsg. von Helene Littmann - Korneuburg, 1889-1901
Online Zugriff / ÖNB 90785-C.Neu.6

Quellen und Sekundärliteratur