Biografie
Else Friedland besucht das Mädchengymnasium des Vereins für erweiterte Frauenbildung und maturiert 1899. Sie studiert Medizin und promoviert 1905. 1904 bis 1907 arbeitet sie bei Heinrich Obersteiner am Neurologischen Institut in Wien. Trotz ihres offensichtlichen Interesses für Psychiatrie und Neurologie - sie ist das einzige weibliche Mitglied der "Wiener Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie" und nimmt an einschlägigen Veranstaltungen teil - etabliert sie sich 1907 als praktische Ärztin. In der Kärntnerstraße 28 führt sie eine Ordination für Männer- und Frauenkrankheiten.
Ausserdem unterrichtet sie ab den Schuljahr 1905/06 das Fach Hygiene an der Schwarzwald-Schule und wird 1912 vom Verein zur Förderung der höheren kommerziellen Frauenbildung zur Schulärztin in seinen Instituten ernannt. Ab 1919 ist sie Leiterin eines Kinder-Ambulatoriums. Sie ist auch publizistisch tätig und veröffentlicht u.a. zahlreiche Artikel zur Frauengesundheit für die Zeitschrift "Die Frau und Mutter".
Else Friedland heiratet 1908 den Dermatologen Richard Volk. Mit ihm gemeinsam flieht sie 1939 vor den Nationalsozialisten nach Mexiko. Else Volk-Friedland gründet mit der Medizinerin und Sexualreformerin Marie Frischauf den Exilverlag "El Libro Libre". Sie stirbt im mexikanischen Exil.
verwendete Literatur und Quellen:
Kogler: "Die Einführung des Schularztes lässt sich nicht über Nacht machen ..."
Lexikoneinträge
biografiA
Volk-Friedland Elsa, auch: Friedland de Volk, geb. Else Friedmann; Dermatologin,
Schriftstellerin und Malerin
Geb. Wien, 21. 3. 1880
Gest. 1943 (gest. späte 1970er Jahre [DÖW])
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Richard Volk, Dr. med., Dermatologe, Leiter der Wiener Lupus-Kliniken († vor Ende des 2. Weltkriegs Mexiko); mehrmals verheiratet.
Ausbildungen: Studium der Medizin in Wien, 1905 Promotion.
Laufbahn: Emigrierte um 1938 nach Mexiko und war dort als Übersetzerin, Schriftstellerin u. Malerin tätig. Nach dem Tod ihres Mannes Weiterführung seiner Praxis. Radiosendungen in Mexiko, u. a. Oktober 1943 „Das Wiener Burgtheater“, April 1944 „Die österr. Literatur“, September 1944 „Österr. Literatur“, Juli 1945 „Warum lieben wir Mexico“, September 1945 „Theaterkultur in Österreich“. Artikel in den Exilperiodika „Freies Deutschland“ u. „Demokratische Post“.
Mitglsch.: Vizepräsidentin der „Accion Republicana Austriaca“ in Mexico (ARAM).
W.: „Cristo y el Judio“ (1946)