Skala, Lilia

Namen und Abkürzungen
Sofer, Lilia (Geburtsname)
Pollak-Sofer, Lilia (Ehename)
Geburtsdaten
28.11.1896, Wien
Sterbedaten
18.12.1994, Bay Shore, New York
Berufe und Tätigkeiten
Architektin, Schauspielerin

Biografie

Lilia Skala wurde am 28. November 1896 als Lilia Sofer in Wien geboren. Da das Architekturstudium in Österreich für Frauen bis 1919 ausschließlich an der Kunstgewerbeschule in Wien möglich war und wegen geschäftlicher Beziehungen von ihrem Vater, begann Skala im Jahr 1915 ihr Studium in Dresden. Sie war die erste Frau, welche an der Technischen Universität Dresden Architektur (Hochbau) studierte und ihr Studium mit Summa cum laude abschloss. Mit dem Ende ihres Studiums kehrte Skala 1920 nach Wien zurück.

Für kurze Zeit arbeitete sie als Maurerlehrling und in einer Zimmerei. Dann besuchte sie für ein Semester in der Kunstgewerbeschule die Fachklasse für Architektur bei Oskar Strnad. Sie errichtete den Neubau eines Kinderheims und realisierte eine Reihe von Inneneinrichtungsprojekten. Zusätzlich war sie an Ausstellungen beteiligt. Im Jahr 1924 gestaltete Skala mit Gisela Urban und Fanni Freund-Marcus die innenarchitektonische Ausstellung „Der gedeckte Tisch“. Sie war im Aktionskomitee für die Ausstellung „Der neue Haushalt“ im Wiener Messepalast im Jahr 1925 u.a. mit Freund-Marcus und Emmy Freundlich. Außerdem veröffentlichte Skala von 1926 bis 1927 Zeitungsartikel zum Thema Wohnen.

Schon in ihrer Jugend soll Skala ein Interesse für Theater und Schauspielerei entwickelt haben. Bereits 1922 hatte sie ein Engagement, welchem weitere folgten. Im Jahr 1930 gab Skala ihr Debüt am Deutschen Volkstheater in Wien, im Jahr 1933 spielte sie im Neuen Schauspielhaus Königsberg und 1937 im Theater in der Josefstadt.

1922 verlobte sich Lilia Skala mit Erich Pollak. Beide besaßen jüdische Vorfahren. In den 1930er Jahren nahm das Ehepaar den nicht als jüdisch zuordenbaren Mädchennamen von Lilias Mutter – Skala – an.  Nach der Annexion Österreichs durch das Nationalsozialistische Regime flohen Lilia und Erich Skala mit ihren beiden Söhnen Hans Peter und Martin in die USA.

In den USA arbeitete sie anfangs in verschiedenen Berufen. Ab der ersten Hälfte der 1940er Jahre trat sie wieder im Theater auf und mit Ende der 1940er Jahre startete sie ihre Film- und Fernsehkarriere in den USA, die ihr eine Nominierung bei den Academy Awards (Oscars) einbrachte und bis in die 1990er Jahre andauerte.

verwendete Literatur und Quellen:

Ulrich: Österreicher in Hollywood, 471-473
Weniger: Das große Personenlexikon des Films, 7. Bd.: R-T
Zwingl: Lilia Skala. - In: Architektur Pionierinnen

verfasst von: Michael Schober

Ausgewählte Publikationen

Pollak-Sofer, Lilia: Das Kinderzimmer und die Wohnungsnot - In: Neue Freie Presse, Nr. 22236, 10. August 1926, 15
Online Zugriff / ÖNB 393928-D.Neu
Pollak-Sofer, Lilia: Die guten Freundinnen : Plauderei über Wohnungskultur - In: Neue Freie Presse, Nr. 22393, 18. Januar 1927, 26
Online Zugriff / ÖNB 393928-D.Neu
Pollak-Sofer, Lilia: Die moderne Wohnung - In: Neue Freie Presse, Nr. 22271, 14. September 1926, 16
Online Zugriff / ÖNB 393928-D.Neu

Quellen und Sekundärliteratur

Weniger, Kay: Das große Personenlexikon des Films : die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten,Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. - 8 Bde. - Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2001
ÖNB 1654476-B.Neu.1 bis 8

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