Pölzer, Amalie

Namen und Abkürzungen
Baron, Amalie (Geburtsname)
Pölzer, Amalia
Geburtsdaten
21.06.1871, Wien
Sterbedaten
8.12.1924, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Näherin, Politikerin, Funktionärin der SDAPÖ

Funktionen und Mitgliedschaften

Biografie

Die gelernte Weißnäherin Amalie Pölzer, organisierte schon früh die Bücherei im Arbeiterbildungsverein "Bildungsquelle" in Wien-Favoriten, wo sie ihren Mann, den späteren Bezirksobmann Johann Pölzer, kennenlernte. Gemeinsam hatten sie drei Kinder.

Amalie Pölzer stammte aus einer eingesessenen sozialdemokratischen Familie und engagierte sich besonders für die Rechte der Frauen, war Gewerkschafterin und Vorsitzende des Fürsorgevereins Societas in Favoriten. 1902 bis 1920 war sie Leiterin der sozialdemokratischen Frauenorganisation von Niederösterreich, außerdem Mitglied des Frauenreichskomitees.

1919 zog sie als erste Favoritnerin in den Wiener Gemeinderat und wirkte im Wohlfahrtsausschuss. Sie starb bereits 1924. Das Favoritner "Amalienbad" trägt seit seiner Eröffnung 1926 ihren Namen.

verwendete Literatur und Quellen:

Amalia Pölzer [Nachruf]. - In: Die Frau, Nr. 1, 1925, 2-4
biografiA

verfasst von: Helga Hofmann-Weinberger

Lexikoneinträge

biografiA

Pölzer Amalie, geb. Baron; Weißnäherin und Gemeinderätin
Geb. Wien, 21. 6. 1871
Gest. Wien, 8. 12. 1924
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Tischlergehilfe.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1898 Heirat mit Johann Pölzer (1872 –1934), Arbeiter und sozialdemokratischer Politiker; drei Kinder.
Ausbildungen: Volks- und Bürgerschule.
Laufbahn: Weißnäherin; trat dem Verein Bildungsquelle bei, wirkte dort als Bibliothekarin und wurde Mitbegründerin des Lese- und Diskutierklubs Libertas. Sie war auch sozial tätig. Sie gründete 1901 den Verein sozialdemokratischer Frauen und Mädchen, war u. a. 1902 –20 Leiterin der sozialdemokratischen Frauenorganisation von NÖ. 1919 –24 Mitglied des Wiener Gemeinderates. Befreundet mit Margarethe Hilferding, A. P. holte sie nach Favoriten und in die Bezirkspolitik.
Mitglsch.: Mitglied des Frauenreichskomitees der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, führendes Mitglied im Verein Societas und der Wiener Kinderfreunde.
W.: „Erinnerungen. In: Gedenkbuch. 20 Jahre österreichische Arbeiterinnenbewegung. Hg.
von Adelheid Popp“ (1912). Abhandlungen in Zeitungen und Zeitschriften

Ausgewählte Publikationen

Pölzer, Amalie: 16. Februar! - In: Die Wählerin, Nr. 11, 13. Februar 1919, 2-3
Online Zugriff / ÖNB 529641-C.Neu
Pölzer, Amalie: Die Lage der Weißnäherinnen - In: Arbeiterinnen-Zeitung, Jg. 15 (1906), Nr. 26
Online Zugriff / ÖNB 394591-D.Neu-Per
Pölzer, Amalie: Erinnerungen - In: Gedenkbuch 20 Jahre österreichische Arbeiterinnenbewegung - Wien: Kommissionsverl. der Wr. Volksbuchhandlung "Vorwärts", 1912, 103-106
Online Zugriff / ÖNB 231744-B.Neu
Pölzer, Amalie: "Lehrbub und Besen ist ein Wesen" - Erinnerungen von Amalie Pölzer - In: Kein Jahrhundert des Kindes : Kinderarbeit im Spannungsfeld von Schul- und Sozialgesetzgebung - Wien [u.a.]: Lit Verl., 2010, 117
ÖNB 1927221-B.Neu
Pölzer, Amalie: Witwen- und Waisenversorgung - In: Arbeiterinnen-Zeitung, Jg. 20 (1911), Nr. 12, 4
Online Zugriff / ÖNB 394591-D.Neu-Per
Pölzer, Amalie: Zur Diskussion über die politische Frauenorganisation (3. Fortsetzung) - In: Arbeiterinnen-Zeitung, Jg. 22 (1913), Nr. 17, 5-7
Online Zugriff / ÖNB 394591-D.Neu-Per

Quellen und Sekundärliteratur

Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe : die sozialdemokratische Frauenbewegung Österreichs ; ihr Aufbau, ihre Entwicklung und ihr Aufstieg / hrsg. vom Frauenzentralkomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs - Wien: Frauenzentralkomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs, 1929
Online Zugriff / ÖNB 577331-B.Neu

Material in Archiven und Sammlungen

  • VGA Wien, Personenarchiv, Amalie Pölzer Lade 22, Mappe 69

Links