Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Marie Boßharts Mutter Marie van Demerghel führt in Wien eine international bekannte Mädchenerziehungsanstalt, in die ihre Tochter - erst 17-jährig - als Vorsteherin eintritt, und zwar unter der Vormundschaft eines Lehrers der Anstalt, einem Freund der Familie, der jedoch überholte pädagogische Ansichten vertritt, welche die junge, enthusiastische Lehrerin mit neuen Bildungsidealen überwinden möchte. Sie entwickelt sich fortan zu einer Kämpferin für die Mädchen- und Frauenbildung.
1888 ist sie Mitbegründerin des Vereins für erweiterte Frauenbildung und wird dessen Präsidentin. 1892 wird unter ihrer Mitwirkung die erste gymnasiale Mädchenschule in Wien errichtet. Außerdem organisiert sie Vortragsabende, Vorlesungen und Wohlfahrtsveranstaltungen.
Für die Ärztin Gabriele Possanner ist Marie Boßhart eine wichtige Bezugsperson und Unterstützerin im jahrelangen Kampf um die Anerkennung ihres in Zürich abgelegten medizinischen Diploms. Nach langer Krankheit stirbt sie erst 47-jährig.
verwendete Literatur und Quellen:
Bondy: Marie Boßhardt van Demerghel [Nachruf]. - In: Frauenleben 13 (1901) 12, 197-199
O. B.: Marie Bosshardt van Demerghel [Nachruf]. - In: Dokumente der Frauen 6 (1901) 16, 465
Lexikoneinträge
Österreichisches biographisches Lexikon
Boßhart-Demergel Marie, (* ?); + Wien, 11. 11. 1901. Gründerin und Präs. des Ver. für erweiterte Frauenbildung, Begründerin der Mädchengymnasien in Wien.
biografiA
Boßhart-Demergel Marie, auch: Bosshardt-Demergel, Demerghel; Schulgründerin und Vereinsfunktionärin
Geb. 27. 4. 1854
Gest. Wien, 11. 11. 1901
Laufbahn: Gründerin und Präsidentin des Vereins für erweiterte Frauenbildung, Begründerin der Mädchengymnasien in Wien. Setzte in Wien das erste Ehrengrab für eine Frau durch (für Ida Pfeiffer).