Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Maria Leopoldine Klausberger, Tochter eines Oberlehrers, besuchte das Mädchenlyzeum und danach als außerordentliche Hörerin juristische Vorlesungen an der Universität Wien. Sie blieb unverheiratet.
Als Journalistin begann sie in der Redaktion der Zeitung „Der Österreichische Volkswirt“ zu arbeiten und wurde bedeutsam in der Frauenbewegungspresse. Ihre zahlreichen Artikel erschienen u.a. in „Der Bund“ und „Zeitschrift für Frauenstimmrecht“. Im Vereinsorgan „Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frauen", später „Österreichische Frauen-Rundschau“ war sie über viele Jahre verantwortliche Redakteurin.
Sie folgte Karoline Gronemann als Vorsitzende der Vereinigung der arbeitenden Frauen, war aber darüber hinaus noch in vielen anderen Frauenvereinen in verschiedensten Funktionen tätig.
Der Zugang für Frauen zu verschiedensten Berufsfeldern – eine langjährige Forderung der bürgerlichen Frauenbewegung – wurde im Ersten Weltkrieg in kürzester Zeit Realität. Diese Ausweitung der Frauenerwerbsarbeit auch nach dem Krieg zu erhalten, war ein Anliegen von Maria Klausberger. Bei der Überleitung der Kriegsproduktion in die Friedenswirtschaft - nach dem Ersten Weltkrieg - trat sie als Vorsitzende einer Kommission des Bundes Österreichischer Frauenvereine u.a. im Sozialministerium gegen die Verdrängung der Frauen aus der Berufsarbeit auf.
verwendete Literatur und Quellen:
Klausberger: Überleitung der Frauenarbeit aus dem Kriegs- in den Friedenszustand. - In: Der Bund 12 (1917) 2, 8-10
Österreichisches biographisches Lexikon
Lexikoneinträge
Österreichisches biographisches Lexikon
Klausberger Maria Leopoldine, Journalistin. * Oberhollabrunn (N.Ö.), 2. 12. 1888; + Wien, 21. 1. 1944. Tochter eines Oberlehrers; besuchte nach dem Mädchenlyzeum als ao. Hörerin die jurist. Fak. der Univ. Wien. Sie begann ihre Laufbahn als Journalistin im Redaktionsstab der im In- und Ausland hochangesehenen Fachz. "Der Österreichische Volkswirt" (gegründet 1908 von W. Federn) und machte sich dann in langjähriger Wirksamkeit bei führenden dt. Blättern auch im Ausland einen Namen. 1934 übernahm sie Hrsg., Eigentum und Verlag des "Österreichischen Volkswirtes" und führte ihn bis 1938. K. folgte K. Gronemann als Vorsitzende der Vereinigung arbeitender Frauen und war Vizepräs. der 1916 gegründeten Zentralstelle für weibliche Berufsberatung. Bei der Überleitung der Kriegsproduktion in die Friedenswirtschaft nach dem Ersten Weltkrieg trat sie als Vorsitzende einer ad hoc-Komm. des Bundes österr. Frauenver. gegen die Gefahr einer unvermittelten Verdrängung der Massen von Frauen auf, welche in der Kriegsindustrie eingesetzt waren, und arbeitete in diesem Sinne in der 1918 gebildeten Komm. für Frauenarbeit im Sozialmin. Im Hinblick auf die vorauszusehende, 1919 aber doch unerwartet rasch erfolgte Einführung des Frauenwahlrechtes wirkte sie in Wort und Schrift für die staatsbürgerliche Schulung der österr. Frauen. 1930 erhielt sie für ihre Tätigkeit auf dem Gebiet der ausländ. Berichterstattung das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
biografiA
Klausberger Maria Leopoldine; Frauenrechtsaktivistin, Journalistin und Herausgeberin
Geb. Oberhollabrunn, NÖ, 2. 12. 1888
Gest. Wien, 21. 1. 1944
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Oberlehrer.
Ausbildungen: Mädchenlyzeum Wien, Vorlesungen an der juridischen Fakultät der Universität Wien als ao. Hörerin.
Laufbahn: Sie begann ihre Karriere als Journalistin bei der Zeitschrift „Der österreichische Volkswirt“ (gegründet 1908 von W. Federn), machte sich durch langjährige Tätigkeit bei führenden deutschen Blättern einen Namen und war von 1934 bis 1938 Herausgeberin, Eigentümerin und Verlegerin vorhin genannter Zeitschrift. M. L. K. war Vorsitzende der Vereinigung der arbeitenden Frauen (gegr. 1902), Vizepräsidentin der 1916 gegründeten Zentralstelle für weibliche Berufsberatung und Vorsitzende der Kommission des BÖFV gegen die Verdrängung der Frauen aus der Produktion nach Kriegsende. In der „Kommission für Frauenarbeit“ im Sozialministerium arbeitete sie ebenfalls gegen die Rücknahme der weiblichen Beschäftigung in der Friedenswirtschaft nach 1918. M. L. K. setzte sich im Zusammenhang mit dem 1919 eingeführten Frauenwahlrecht für die staatsbürgerliche Schulung der österreichischen Frauen ein und war Vorstandsmitglied des 1927 gegründeten Verbandes Österreichischer Staatsbürgerinnen.
Ausz.: 1930 Goldenes Ehrenzeichen der Republik für ihre Tätigkeit auf dem Gebiet der ausländischen Berichterstattung.
W.: „Austria. A Short Account of its Geography, Topography, History, Constitution and Economics. By Dr. C. Brockhausen, with contributions from M. L. Kl., Editor of the Austrian Review of Financial and Political Economy (=Österr. Bücherei, Bd. 2)“ (1923), „Deutsch-österr. Kultur, Politik, Wirtschaft (Wörterbuch),“ (1927, gem. mit C. Brockhausen), „Überleitung der Frauenarbeit aus dem Kriegs- in den Friedenszustand. In: Der Bund. Zentralblatt des Bundes Österr. Frauenvereine, Jg. 12, H. 2“ (1917), „Politische Frauenpflichten. Ebd., Jg. 12, H. 10“ (1917), „Der Kampf bei der Überleitung der Frauenarbeit. Ebda., Jg. 13, H. 5 u. 7“ (1918), „Wahlbilanz und Ausblick. In: Die Österreicherin, Jg. 4, H. 1“ (1931)