FunktionärInnen und Mitglieder
Bibliothekarin
- Lutz, Rosa (1893-1896)
Gründerin
Mitglied
- Oesterwitz, Hermine
Präsidentin
- Hueber, Olga (1947-1956)
- Lutz, Rosa (1888-1892)
- Schneider-Grünzweig, Marie (1893-1928)
Vizepräsidentin
- Hueber, Olga (1888)
- Ribarz-Hemala, Henriette
- Schneider-Grünzweig, Marie (1888-1892)
Organisationsstruktur
Historischer Überblick
Rosa Lutz, Marie von Grünzweig und Olga von Hueber, Absolventinnen des Konservatoriums des Musikvereins in Wien, gründen nach Abschluss ihres Klavierstudiums gemeinsam 1888 den Verein der Musiklehrerinnen. Sie sind auch die ersten Präsidentinnen des Vereins - und bestimmten dessen Geschichte über sieben Jahrzehnte bis 1956. Schon in der Zeit im Konservatorium entsteht die Idee eine Interessensvertretung zu gründen. Der Verein erlangt Relevanz indem er das Fundament für die soziale Absicherung von Musikpädagoginnen legt. 1912 hat der Verein 150 Mitglieder.
Spannungen zwischen künstlerischer Tätigkeit und Lehrberuf bestehen im Verein über lange Zeit. Für Rosa Lutz stehen Konzerttätigkeit und Weiterbildung im Zentrum des Vereinsgeschehens, für ihre Nachfolgerin Marie von Grünzweig die soziale und materielle Absicherung der Vereinsmitglieder. Da der Großteil der Musiklehrerinnen keinerlei soziale Absicherung im Falle von Krankheit und im Alter hat, wird eine Kranken- und Pensionsfond eingeführt, ebenso eine Vermittlung zwischen SchülerInnen und Musiklehrerinnen. Ab 1902 werden Unterrichtsverträge propagiert, sodass es feste monatliche Honorare für die Musiklehrerinnen gibt.
Die Mehrheit der Musiklehrerinnen lebt in schwierigen finanziellen Verhältnissen. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Mitgliedern aus dem Verein die künstlerisch sehr erfolgreich sind wie die Pianistinnen Agnes Pyllemann oder Marie Baumayer, die Sängerin Rosa Papier oder die Komponistin Lise Maria Mayer. Diese machen den Verein bekannter. Klavier und Gesang gelten Ende des 19. Jahrhunderts als typisch weibliche Musikfächer, später auch Geige.
1922 tritt der Verein der Musiklehrerinnen dem Österreichischen Musikpädagogenverband bei. Unter anderem da der vereinseigene Pensions- und Krankenfonds, durch die Geldentwertung des Ersten Weltkrieges verloren war. Durch diesen Beitritt konnte wieder Krankengeld und Altersrente ausgezahlt werden. 1934 kommt es zu einer Neuorientierung des Vereins und eine Umbenennung in den Klub der Wiener Musikerinnen. Musikpädagogische Anliegen treten in den Hintergrund. 1938 erfolgt die Auflösung des Klubs durch die Nationalsozialisten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Verein 1947 wieder aktiv und eine der Gründerinnen, Olga von Hueber übernimmt die ersten Jahre die Leitung.
verwendete Literatur und Quellen:
Hauer: Der Club der Wiener Musikerinnen
Oesterwitz: Frau Marie Schneider-Grünzweig. - In: Die Österreicherin 2 (1929) 2