Antonie Alt wird in Wels geboren und geht nach dem Tod des Vaters mit 16 Jahren zu Verwandten nach Wien. Sie ist im Hotel- und Gastgewerbe tätig und lernt die "ungeheure Ausbeutung in dieser Branche" kennen. Dies und die Vorträge von Victor Adler veranlassen sie, sich in der Sozialdemokratischen Partei zu engagieren. Sie heiratet einen Genossen aus der Partei, den Gemeinderat Adalbert Alt.

1904 tritt sie in den Verein sozialdemokratischer Frauen und Mädchen ein und ist seit 1906 Funktionärin dieser Vereinigung. Durch zwölf Jahre hat sie die Stellvertretung von Amalie Pölzer inne und nach deren Tod wird sie ihre Nachfolgerin in der Favoritner Frauenorganisation. Außerdem engagiert sie sich in der Hausgehilfinnenorganisation Einigkeit und kämpft für deren Rechte. Zwischen 1919 und 1931 ist sie Mitglied der Bezirksvertretung und zieht 1932, bei den letzten demokratischen Gemeinderatswahlen der Ersten Republik, als eine der ersten weiblichen Abgeordneten in den Wiener Gemeinderat, der 1934 aufgelöst wird. Nach 1945 kehrt sie in den Gemeinderat zurück und vertrat ihren Wohnbezirk Favoriten bis 1954.

Am 22. Jänner 1955 wird ihr die Ehrenmedaille der Gemeinde Wien verliehen und nach ihr wurde 1964 eine städtische Wohnhausanlage in der Favoritenstraße 49-53 benannt. Der Der Antonie-Alt-Hof selbst musste 2010 dem neuen Wiener Hauptbahnhof weichen; der Hof-Name wurde auf eine Wohnhausanlage in der Leebgasse übertragen, und im neu entstandenen Sonnwendviertel, in ihrem Bezirk, trägt eine Gasse ihren Namen.