Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Als Tochter des Mediziners Ignaz von Bischoff-Altenstern und Ehefrau des Astronomen Karl Ludwig von Littrow, führt Auguste von Littrow-Bischoff in Wien einen gut besuchten Salon. Sie ist mit zahlreichen LiteratInnen, u. a. mit Marie von Ebner-Eschenbach und Franz Grillparzer befreundet.
1866 gehört sie zu den Mitbegründerinnen des Wiener Frauenerwerbvereins, 1868 erscheint unter dem Pseudonym Otto August eine Abhandlung "Die soziale Bewegung auf dem Gebiete der Frauen", in dem sie die Berufs- und Erwerbstätigkeit von unverheirateten und verwitweten Frauen und dafür geeignete Ausbildungsmöglichkeiten fordert. 1869 reiste sie zu einer Frauenkonferenz in Berlin im Umfeld des Lette-Vereins. 1873 gehört sie zu den Organisatorinnen der Frauenausstellung anlässlich der Wiener Weltausstellung.
1881 gründet sie den Verein Wiener Frauenheim, der es sich zur Aufgabe setzt, "alleinstehenden, gebildeten und minderbemittelten Damen" Unterkunft und Verpflegung zu bieten. Dafür wird die Villa der Familie Bischoff in Wien-Meidling, die seit 1836 als Sommersitz dient, erworben und adaptiert.
verwendete Literatur und Quellen:
Barth-Scalmani, Friedrich: Frauen auf der Wiener Weltausstellung von 1873 . - In: Bürgerliche Frauenkultur im 19. Jahrhundert, 175-232
Lexikoneinträge
Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts
LITTROW, geb. Bischoff v. Altenstern, Auguste v.
(Pseud.: Otto August)
geb. 13.2.1819 in Prag
gest. 25.3.1890 in Wien
Vater Arzt, Geh. Direktor der Wiener Sternwarte Karl Ludwig Edler v. Littrow (geb. 1811)
biografiA
Littrow Auguste von, geb. Bischoff von Altenstern, Ps. Otto August; Sachschriftstellerin
und Frauenrechtsaktivistin
Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 13. 2. 1819
Gest. Wien, 23. 3. 1890
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: I. R. Bischoff v. Altenstern (1784 –1850), Mediziner.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1839 Heirat mit Karl v. Littrow (1811–1877), Astronom.
Tochter: E. v. Lang (1841–1912), Malerin.
Laufbahn: A. L.s Salon auf der Sternwarte galt als der „hochintellektuellste“ Salon Wiens und war der Mittelpunkt des geistigen Wiens. In verschiedenen Abhandlungen trat sie für die Erwerbsfähigkeit der Frauen ein und forderte die Verwendung von geprüften Volksschullehrerinnen. Sie erwarb sich große Verdienste um den Wiener Frauen-Erwerb-Verein, als dessen Mitbegründerin sie hervortrat. Schrieb für die „Neue Freie Presse“ und „Westermanns Monatshefte“. Eine herzliche Freundschaft verband sie mit Grillparzer, der sie scherzhaft „Frau Astronomus“ nannte.
Das geistige Wien
Littrow-Bischoff, Auguste von, Schriftstellerin, geb. zu Prag am 13. Februar 1819. Sie veröffentlichte Aufsätze in der "Neuen Freien Presse", in "Westermann''s Monatshefte", Broschüren und kleine Abhandlungen (volkswirtschaftlich-sozialen Inhaltes) unter dem Pseudonym Otto August. Unter eigenem Namen erschien nur "Aus dem persönlichen Verkehr mit Franz Grillparter". Sie starb am 23. März 1890 in Wien. I., Weihburggasse 9.
Österreichisches biographisches Lexikon
Littrow Auguste von, Ps. Otto August, Schriftstellerin. * Prag, 13. 2. 1819; + Wien, 23. 3. 1890. Tochter des Mediziners I. R. Bischoff v. Altenstern, Schwiegertochter des Astronomen Joseph Joh. v. L., Schwägerin d. Generals Franz von L., Tante des Technikers Hermann v. L., Mutter der Malerin E. v. Lang, ab 1839 Gattin des Astronomen Karl v. L.; im Hause dieser vielseitigen und hochgebildeten Frau, deren Salon der Mittelpunkt des geistigen Wien war, verkehrten u. a. Feuchtersleben, Danhauser, Ebner-Eschenbach, Hebbel, Sybel, Bonitz, Miklosich, Ihering, A. Eisenmenger, Hellmesberger, Lewinsky und Ottilie v. Goethe. Mit F. Grillparzer, der sie scherzhaft "Frau Astronomus" nannte, verband sie eine herzliche Freundschaft. In verschiedenen Abhh. trat sie für die Erwerbsfähigkeit der Frauen ein, forderte die Verwendung von geprüften Volksschullehrerinnen und erwarb sich große Verdienste um den Wr. Frauenerwerbver.