Redler, Karoline

Namen und Abkürzungen
Redler, Karoline Maria
Schwärzler, Karoline (Geburtsname)
Geburtsdaten
16.02.1883, Bregenz
Sterbedaten
8.11.1944, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Geschäftsfrau, Vereinsfunktionärin

Funktionen und Mitgliedschaften

Biografie

Karoline Schwärzler heiratete 1905 den Inhaber eines Konfektionshauses, Rudolf Redler, mit dem sie drei Kinder hatte. Sie war Aktivistin im christlich sozialen und karitativen Umfeld und begründete die Guta - Verband katholischer Frauen und Mädchen. Weiters war sie Funktionärin der Katholischen Frauenorganisation für Vorarlberg.

Wegen Äußerungen in einer Arztpraxis wurde sie 1943 von zwei Frauen angezeigt und daraufhin durch die Bregenzer Gestapo verhaftet. Nach dem Attentatsversuch auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde Karoline Redler ans Wiener Landesgericht überstellt und im November 1944 wegen "Wehrkraftzersetzung" ermordet. In Bregenz erinnert die Karoline-Redler Gasse, gegenüber dem Landhaus, an sie.

verwendete Literatur und Quellen:

Österreichisches biographisches Lexikon

verfasst von: Lydia Jammernegg

Lexikoneinträge

biografiA

Redler Karoline Maria, geb. Schwärzler; Sozialarbeiterin und Widerstandskämpferin
Geb. Bregenz, Vbg., 16. 2. 1883
Gest. Wien, 8. 11. 1944
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer traditionell caritativen, christlich-sozialen Bregenzer Kaufmannsfamilie (Firma Pircher); Schwager: Ferdinand Redler (1876 –1936), Jurist und Politiker.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1905 Heirat mit Richard Redler, Schneider, Inhaber eines Konfektionshauses in Bregenz. Tochter: Marianne Kissberth-Redler; Sohn: Richard, Sekretär des Pressebüros der Vaterländischen Front, Wien, nach dem „Anschluss“ Emigration nach Übersee. Ein weiterer Sohn fiel an der Ostfront.
Ausbildungen: Gymnasium ohne Abschluss.
Laufbahn: K. M. R. gründete 1920 die „Guta“ (Verband katholischer Frauen und Mädchen), die sie bis zur Zwangsauflösung 1938 leitete. Die „Guta“ betätigte sich unter ihrer Führung sozial und volksbildnerisch, u. a. unterstützte sie bedürftige Familien, veranstaltete Koch- und Nähkurse, betreute Hausgehilfinnen und die amerikanische Kinderausspeisung sowie die Aktion „Mutter und Kind“ der Vaterländischen Front. Wegen sogenannter wehrschädigender Äußerungen im Wartezimmer eines Hohenemser Arztes (sie hatte geäußert, dass die alliierten Bombenangriffe lediglich eine Antwort auf die deutsche Kriegstreiberei seien) war sie 1942 zeitweise in Haft. Nach der Auseinandersetzung mit zwei fanatischen NSDAP-Anhängerinnen am 3. 11. 1943 verhaftet, wegen angegriffenen Gesundheitszustandes am 13. 12. 1943 enthaftet. Im Sommer 1944 nach Wien gebracht, wo sie am 25. 8. 1944 vom VGH zum Tod verurteilt wurde.

Quellen und Sekundärliteratur

Ernst, Jürgen-Thomas: Karoline Redler / Jürgen-Thomas Ernst. Mit einem Vorw. von Fritz Reutemann - Vechta-Langförden: Geest-Verl., 2004
ÖNB 1778069-B.Neu
Für die Heiligkeit des menschlichen Lebens : große Protestversammlung der christlichen Bevölkerung von Bregenz gegen die Bestrebungen des "Bundes gegen Mutterschaftszwang" - In: Vorarlberger Volksblatt, Nr. 179, 07.08.1921
Online Zugriff / ÖNB 393495-D.Neu-Per
Pichler, Meinrad: Karoline Redler - In: Bregenz aktuell, Jg. 20 (1988), Nr. 2
ÖNB 1113154-C.Neu-Per

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