Malcher, Adolfine

Namen und Abkürzungen
Kronenfeldt, Adolfine
Kronenfeldt, Adolfine von (Geburtsname)
Malcher, Adolfine von
Malcher-Kronenfeldt, Adolfine (Ehename)
Malcher-Kronfeldt, Adolfine
Geburtsdaten
2.04.1858, Frankfort (Südafrika)
Sterbedaten
12.01.1948, Baden bei Wien
Berufe und Tätigkeiten
Vereinsfunktionärin, Schulgründerin, Sozialarbeiterin

Funktionen und Mitgliedschaften

Biografie

Adolfine Malcher stammte aus einer gutbürgerlichen Familie, besuchte ein Mädcheninternat und heiratete 1877 den Cousin ihrer Mutter Rudolf Malcher, mit dem sie fünf Kinder hatte. Gemeinsam mit ihm ging sie nach Südafrika. Sie kamen aber aufgrund gesundheitlicher Probleme ihres Mannes bald nach Baden bei Wien zurück.

Ab 1902 setzte sie sich in der Gesellschaft für erweiterte Frauenbildung und Frauenberufe in Baden für Schulgründungen für Frauen und Mädchen sowie deren Finanzierung und Erhaltung ein. In Baden wurde im Gedenken an sie die Adolfine Malcher-Gasse nach ihr benannt.

verwendete Literatur und Quellen:

Hnatek: Liebste Adele, 180-184
Österreichisches biographisches Lexikon

verfasst von: Lydia Jammernegg

Lexikoneinträge

bigrafiA

Malcher Adolfine, geb. von Kronenfeldt; Schulgründerin und Sozialarbeiterin
Geb. Frankfort, Südafrika, 2. 4. 1858
Gest. Baden, NÖ, 12. 1. 1948
Herkunft, Verwandtschaften: Ihr Vater war Offizier der britisch-deutschen Legion; A. M. kam als Kind mit ihren Eltern auf deren Gut nach Ostgalizien.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1877 Heirat mit Rudolf Malcher, südafrikanischer Großkaufmann aus King-Williamstown.
Laufbahn: A. M. lebte zuerst wieder in Südafrika und übersiedelte 1885 mit ihrer Familie nach Baden. Sie übernahm 1902 die Leitung des neu gegründeten Vereins „Gesellschaft für erweiterte Frauenbildung und Frauenberufe in Baden“ und war im selben Jahr an der Gründung des Badener Mädchenlyzeums beteiligt. 1907 gründete sie eine einjährige Haushaltungsschule, 1908 ein Mädcheninternat, 1911 eine zweijährige Frauengewerbeschule für Weißnähen und Kleidermachen, die auch eine Meisterinnenklasse beinhaltete, 1915 eine dreijährige Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe und 1918 ein Wöchnerinnen- und Säuglingsheim. Im Ersten Weltkrieg führte unter ihrer Leitung die Gesellschaft für erweiterte Frauenbildung und Frauenberufe in Baden eine Kriegsküche und zwei Rekonvaleszentenheime für Soldaten. A. M. erreichte die Aufbringung der finanziellen Mittel für die genannten Projekte in erster Linie durch die von ihr veranstalteten Badener Parkfeste als berühmte Benefiz-Veranstaltungen. Insofern wurde sie mit Pauline Fürstin Metternich verglichen: die „Badener Metternich“. Der Verein wurde 1938 aufgelöst. 1945 erkrankte A. M. an den Folgen eines Bombensplitters. 1947 organisierte sie die Reaktivierung des Vereins. Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Mitteilungen M. Malcher, Baden.

Österreichisches biographisches Lexikon

Malcher Adolfine, geb. von Kronenfeldt, Schulgründerin und Sozialarbeiterin. * Frankfort (Südafrika), 2. 4. 1858; + Baden (NÖ), 12. 1. 1948. Tochter eines Off. der brit.-dt. Legion; kam als Kind mit ihren Eltern auf deren Gut nach Ostgalizien, heiratete 1877 den Großkaufmann Rudolf M. aus King Williamstown, wodurch sie wieder nach Südafrika kam. 1885 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Baden. 1902 übernahm sie die Leitung des neu gegründeten Ver. "Gesellschaft für erweiterte Frauenbildung und Frauenberufe in Baden" als dessen erste und tatkräftigste Präs. Sie half 1902 bei der Gründung des Mädchenlyzeums (später Realgymn.), gründete 1907 eine einjährige Haushaltungsschule, 1908 ein Mädcheninternat, 1911 eine 2jährige Frauengewerbeschule für Weißnähen und Kleidermachen mit Meisterinnenklasse, 1915 eine 3jährige höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe, 1918 ein Wöchnerinnen- und Säuglingsheim. Im Ersten Weltkrieg führte der Ver. eine Kriegsküche und zwei Rekonvaleszentenheime für Soldaten. M. war eine großartige Organisatorin, welche die Mittel für alle diese Einrichtungen größtenteils durch Parkfeste (daher der Beiname "die Badener Metternich") aufbrachte. Ab 1945 durch die Folgen eines Bombensplitters krank an das Bett gefesselt, leitete sie weiter die Unternehmungen des Ver., den sie (nach seiner Auflösung 1938) im Jahre 1947 hatte reaktivieren können.

Ausgewählte Publikationen

Malcher, Adolfine: Wie ich zur Arbeit an der Frauenbewegung kam - In: Die Österreicherin, Jg. 3 (1930), Nr. 4, 6
Online Zugriff / ÖNB 609120-C.Neu-Per

Quellen und Sekundärliteratur

Braunsperger, Ute: Frauenbildung als Privileg und Notwendigkeit im Spiegel der Geschichte unserer Schule - In: Festschrift : 1902 - 1982 - Baden: SGA des BG und BRG Baden, 1982, 17-34
ÖNB 220920-B.Neu.1981/82

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