Katholische Frauenorganisation für das Land Salzburg

Namen und Abkürzungen
Katholische Frauenorganisation Salzburg
Katholischer Frauenbund für das Herzogthum Salzburg (Namensänderung, 1908 bis 1915/1916)
Katholische Frauenorganisation für die Erzdiözese Salzburg (Namensänderung, ab 1916)
Katholische Frauenorganisation für das Herzogthum Salzburg (Namensänderung, ab 1916)
KFO Salzburg (Abkürzung)
Landesverband der katholischen Frauenorganisation für das Herzogtum Salzburg
Gründung
1908
Auflösung
1938
Sitz
Salzburg, Dreifaltigkeitsgasse 19, Altes Borromäum (bis 1916)
Salzburg, Wolf-Dietrich-Straße 9 (ab 1916)

FunktionärInnen und Mitglieder

Gründerin

Präsidentin

Schriftführerin

  • Thun, Irene

Vizepräsidentin

Organisationsstruktur

Historischer Überblick

Am 20. Jänner 1908 fand in St. Peter die konstituierende Versammlung der Katholische Frauenorganisation (KFO) Salzburg mit Vertreterinnen von acht Frauenvereinen statt. Es erfolgte der Zusammenschluss zu einer Dachorganisation mit dem Ziel Frauen "ihrem Wesen gemäß" zu sozial-karitativer Arbeit anzuregen und die Gefahren des Liberalismus und Sozialismus abzuwehren. Die Leitung der KFO in Salzburg lag vorwiegend bei Aristokratinnen.

Initiativen, die von der KFO Salzburg ausgingen, waren eine Bahnhofsmission, Aktionen für bedürftige Kinder, eine Stellenvermittlung, eine Rechtsberatung, ein Exerzitien- und Erholungsheim, Laienkatechese sowie die Herausgabe einer Zeitschrift. Mit der Zeit kamen auch neue Aufgaben, wie die Interessensvertretung weiblicher Arbeitnehmerinnen (Beamtinnen, Hausangestellte, Heimarbeiterinnen, etc.) hinzu.

Bis 1918 blieb die Tätigkeit der KFO auf die Stadt Salzburg beschränkt und erst mit der Wahlbewegung 1918 kam es zu einer Expansion. In vielen Orten wurden Wahlkomitees aufgestellt, in denen Frauen mitarbeiteten und so die Aufbauarbeit für katholische Frauengruppen vor Ort leisteten. Dadurch kam es auch zu einem starken Anstieg der Mitgliederzahlen. 1921 existierten bereits 86 Zweigvereine. Ein Großteil der christlichsozialen Wählerinnen kam aus den Reihen der KFO. Dennoch blieb diese politisch unbedeutend, da die KFO mit ihrem konservativen Frauenbild eine aktive politische Beteiligung von Frauen weitestgehend ablehnte. Von daher war es für die Christlichsoziale Partei auch schwierig, Kandidatinnen für die Landtagswahl zu finden.

Nach 1935 gab es personelle Verflechtungen mit dem Frauenreferat der Vaterländischen Front (siehe: Marga Lammasch).

verwendete Literatur und Quellen:

Klieber: Christliche Frauen heraus? - In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 131 (1991), 225-257

verfasst von: Lydia Jammernegg

Ausgewählte Publikationen

Frau und Heim : Monatsblatt der Katholischen Frauenorganisation für die Erzdiözese Salzburg / Herausgeber und Verleger Katholische Frauen-Organisation Salzburg, ab 1933,1: Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Katholische Frauenorganisation Salzburg. Verantwortlich für die Redaktion: C. Blome, ab 1930,4: M. Thier, ab 1931,6: M. Gmachl, ab 1932,7: M. Lammasch - Salzburg, 1928-1938
Online Zugriff / ÖNB 608917-C.Neu-Per
Fünfundzwanzig Jahre Frauenwirken : Mai 1933 ; Festschrift - Salzburg: Kath. Frauenorganisation Salzburg, 1933
Online Zugriff / ÖNB 640041-C.Neu
Mitteilungen des Landesverbandes der Katholischen Frauen-Organisation für das Land Salzburg / Herausgegeben vom Landesverband der Kathol. Frauenorganisation Salzburg. Ab 1923,1: Schriftleiterin: Ch. Rottensteiner, ab 1925,7: J. Sporn - Salzburg, 1918-1927
Online Zugriff / ÖNB 608917-C.Neu-Per

Quellen und Sekundärliteratur

Embacher, Helga: Vom Wohltätigkeitsverein und "nationalen Schutzverein" zur politischen Vorfeldorganisation : Geschlechterpolitik am Beispiel von katholischen und deutschnationalen Frauenvereinen - In: Ehrenamt und Leidenschaft : Vereine als gesellschaftliche Faktoren - Salzburg: Salzburger Landesinst. für Volkskunde, 2002, 131-146
ÖNB 1259596-B.Neu-Per.12

Material in Archiven und Sammlungen

  • Katholische Bahnhofmission: Tätigkeitsberichte, Statuten - In: Salzburg Museum, Realia K1/5
  • Katholischer Frauenbund: Tätigkeitsbericht, Generalversammlung, Statuten - In: Salzburg Museum, Realia K1/5
  • Katholische Frauenorganisation: Statuten (1918), Gründung einer Jugendsektion, Caritas Socialis, Tätigkeitsbericht - In: AES, Katholische Frauenorganisation, katholisches Vereinswesen - Aufhebung der katholischen Vereine 12/19 (Rt1)
  • AES, Katholische Frauenorganisation 1923, 1927/28, 1933 22/100
  • Katholische Frauenorganisation Salzburg, Zweigverein Vigaun: Statuten, Korrespondenz, Arbeitsmaterial - In: AES, Katholischer Frauen- und Mädchenverein PA Vigaun (Sch. 8)