Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Henriette Hontschik ist Bürgerschullehrerin in Brünn und eine Aktivistin der Frauenbewegung. Sie ist maßgeblich an der Gründung des fortschrittlichen deutschen Frauenvereins Frauenbund in Brünn beteiligt und über zehn Jahre seine Präsidentin. Unter ihrer Leitung werden vier Arbeitssektionen und ein Kinderhort gegründet und der Verein an den Bund österreichischer Frauenvereine angeschlossen.
Auf ihre Initiative hin wird das Fürsorgewesen in Mähren reformiert und zwei Waisenhäuser geschaffen. Die Stadt Brünn richtet als erste Stadt in der Monarchie zwei Planstellen für Armenkommissärinnen ein. Hontschik setzt sich auch für die Gründung eines deutschen Lyceums in Brünn ein. Wegen eines Augenleidens muss sie sich vom Schuldienst zurückziehen. Ab 1906 lässt sie sich in der Vereinsführung vertreten und legt 1908 ihren Vorsitz nieder, weil sie ihren ständigen Wohnsitz nach Graz verlegt.
verwendete Literatur und Quellen:
Österreichisches biographisches Lexikon
Lexikoneinträge
Österreichisches biographisches Lexikon
Hontschik Henriette, Frauenrechtlerin. * Teltsch b. Iglau (Telc/Jihlava, Mähren) 28. 2. 1852; + Graz, 18. 10. 1919. Bürgerschullehrerin in Brünn. Durch Vorträge von M. Hainisch, R. Mayreder und A. Fickert angeregt, bildete sich dort ein Lesezirkel, aus welchem am 30. 1. 1900, hauptsächlich auf H.s Initiative, der Ver. "Frauenbund", der einzige dt. Frauenver. Brünns, hervorging, der die allgemeinen Grundsätze der fortschrittlichen Frauenbewegung erfolgreich vertrat. Unter H.s Leitung wurden 4 Arbeitssektionen (Armenpflege, Settlement, Rechtsschutz, Waisenpflege) und ein Kinderhort gegründet, der bald von über 100 Kindern besucht wurde, und eine Eingabe an den mähr. Landtag gemacht, welche die Schaffung von zwei Waisenhäusern und eine rationelle Fürsorgeerziehung bewirkte. In der Armenpflege stellte die Gemeinde Brünn über Aufforderung des Ver. zwei Armenkommissärinnen - die ersten in Österr. - an, die Verbesserung der Lage der Frauen verschiedener Berufskategorien wurde durchgesetzt etc. H. setzte sich auch für die Gründung eines dt. Lyzeums in Brünn ein. Sie schloß den "Frauenbund" dem Bund österr. Frauenver. an, beteiligte sich mündlich oder schriftlich an seinen Versammlungen und Aktionen und berichtete laufend an die Z. des Bundes über die Tätigkeit ihres Ver. 1910 mußte sie wegen eines Augenleidens die Leitung des Ver. niederlegen.
biografiA
Hontschik Henriette; Frauenrechtsaktivistin
Geb. Iglau, Mähren (Jihlava, Tschechien) 28. 2. 1852
Gest. Graz, Stmk., 18. 10. 1919
Laufbahn: Bürgerschullehrerin in Brünn; durch Vorträge von M. Hainisch, R. Mayreder und A. Fickert angeregt, bildete sich dort ein Lesezirkel, aus welchem am 30. 1. 1900, hauptsächlich auf H. H.s Initiative, der Verein „Frauenbund“, der einzige deutsche Frauenverein Brünns, hervorging, der die allgemeinen Grundsätze der fortschrittlichen Frauenbewegung erfolgreich vertrat. Unter H. H.s Leitung wurden 4 Arbeitssektionen (Armenpflege, Settlement, Rechtsschutz, Waisenpflege) und ein Kinderhort gegründet, der bald von über 100 Kindern besucht wurde, sowie eine Eingabe an den mährischen Landtag gemacht, welche die Schaffung von zwei Waisenhäusern und eine rationelle Fürsorgeerziehung bewirkte. In der Armenpflege stellte die Gemeinde Brünn über Aufforderung des Vereins zwei Armenkommissärinnen – die ersten in Österreich – an, wodurch u. a. die Verbesserung der Lage der Frauen verschiedener Berufskategorien durchgesetzt werden konnte. H. H. setzte sich auch für die Gründung eines deutschen Lyzeums in Brünn ein. Sie schloss den „Frauenbund“ dem Bund Österreichischer Frauenvereine an, beteiligte sich mündlich oder schriftlich an seinen Versammlungen und Aktionen und berichtete laufend an die Zeitschrift des Bundes über die Tätigkeit ihres Vereins. 1910 musste sie wegen eines Augenleidens die Leitung des Vereins niederlegen.
W.: „Der Frauentitel und sein Wert. In: Dokumente der Frauen, Bd. 3“ (1900)