Historische Ereignisse 1904

Historische Ereignisse

Österreich

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  • Carrie Chapmann-Catt gründet beim Treffen in Berlin den "Internationalen Weltbund für Frauenstimmrecht" (International Women Suffrage Alliance - IWSA).

  • In Finnland fasst der Frauenbund "Union" den Entschluss, den Titel "Fräulein" abzuschaffen und auch unverheiratete Damen mit "Frau" anzusprechen; in Norwegen wird lt. der Frauenzeitung "Nylände" ebenfalls diesem Beispiel gefolgt.

  • Das deutsche Königreich Württemberg öffnet die Hochschule für Frauen.

  • In London betritt die erste weibliche Predigerin die Kanzel in einer unitarischen Freikirche: Frau Petzold aus Westpreußen.

  • In Schweden bekommen verheiratete Frauen das kommunale Wahlrecht; in Norwegen erhalten Frauen das Wahlrecht und werden zu Verwaltungsämtern zugelassen

  • Mit 1. Jänner tritt das neue norwegische Strafgesetzbuch in Kraft; es enthält wichtige Bestimmungen über die Ehescheidung.

  • Am 8. Jänner wird in Norwegen der "Norske Kvinners Nasjonalråd", der norwegische Mitgliederverband des "International Council of Women" gegründet; Vorsitzende ist Gina Krog (1847-1916)

  • Im März hält die türkische Frauenrechtlerin Prinzessin Hairiye Ben-Ayad im Wiener Frauenklub einen viel beachteten Vortrag mit dem Titel: Die Türkische Frau, ihr sociales Leben und der Harem. Signatur: ÖNB: 433881-B.

  • Enttäuscht von der zögerlichen Politik des International Council of Women in Stimmrechtsfragen, beschließen Anita Augspurg, Lida Gustava Heymann und Aletta Jacobs eine eigenständige internationale Organisation ins Leben zu rufen. Im Juni kommt es in Berlin zur Gründung der International Woman Suffrage Alliance (IWSA), von der wichtige Impulse für die Politisierung der weltweiten Frauenbewegung/en ausgehen. Grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten zwischen Gemäßigten und Radikalen führen zur Gründung der IWSA mit zunächst elf Mitgliedsorganisationen. Die Radikalen sind der Meinung, dass das Frauenstimmrecht Voraussetzung für die Emanzipation von Frauen auf allen anderen Gebieten sei.

  • Frauenrechtlerinnen kommen in Berlin am 3. und 4. Juni zum zweiten Internationalen Frauenkongress für Frauenstimmrecht zusammen; mit großer Friedensdemonstration und abschließendem Vortrag von Bertha von Suttner.

  • Am 15. Juni gründet Bertha Pappenheim in Frankfurt am Main den "Jüdischen Frauenbund".

  • Zeitgleich findet das 3. Treffen des International Council of Women (ICW) mit einigen hundert oder auch tausend Delegierten aus 16 Mitgliedsländern statt. Die Delegierten sind nicht nur aus Europa und Nordamerika, sondern etwa auch aus Neuseeland. Dies ist der erste große internationale Kongress der gemäßigt bürgerlichen Frauen in Berlin. Die Gemäßigten vertreten die Auffassung, dass Frauen durch Bildung erst zur Mitsprache im Staat erzogen werden müssen.

  • In Ostende wird am 16. Juli eine internationale Ausstellung zum Thema "Künste weiblicher Mode" eröffnet.

  • Im September findet die dritte Konferenz sozialdemokratischer Frauen in Bremen statt.

  • Im Dezember wird bekannt, dass die Amerikanerin Fanny Bullock Workman (1859 - 1925) als erste Frau einen der höchsten Gipfel im Himalyagebirge bestiegen hat, den 7200 Meter hohen Pyramiden-Peak.