Keck, Bohuslava

Namen und Abkürzungen
Kecková, Bohuslava
Keck, Bohuslava Josephine
Kek, Bohuslava
Geburtsdaten
18.03.1854, Bukol (Böhmen)
Sterbedaten
17.10.1911, Prag
Berufe und Tätigkeiten
Ärztin

Biografie

Bohuslava Kecková wurde 1854 in Böhmen geboren, sie studierte ab 1874 Medizin an der Universität Zürich und promovierte 1880. Als Assistenzärztin arbeitete sie in der Frauenabteilung des Züricher Kantonsspitals und in der Frauenabteilung der Chirurgischen Klinik des Universitätsspitals Zürich. Als sie 1881 nach Böhmen zurückkehrte, wurde ihr Studium nicht anerkannt. Nachdem Keckovas Bemühungen, ihren Schweizer Abschluss anerkennen zu lassen, 1882 gescheitert waren, erwarb sie ein österreichisches Hebammen-Diplom und eröffnete in Prag, mit einem größeren Erbe, ein Entbindungsheim.

1893 wurde Bohuslava Kecková in Mostar als Amtsärztin angestellt. Sie war die zweite Ärztin in Bosnien nach Anna Bayerová und eine von insgesamt neun Ärztinnen, die zwischen 1892 und 1918 bei den österreichisch-ungarischen Behörden während der Besatzungszeit Bosniens beschäftigt waren. Keckovą trug maßgeblich zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit in Bosnien bei, insbesondere durch die Organisation der medizinischen Behandlung von muslimischen Frauen. Mit der Okkupation Bosniens wurden Ärztinnen mit der Versorgung der  Bevölkerung und besonders der Aufklärung hinsichtlich Hygiene aufgrund der grassierenden Krankheiten beauftragt.

Keckovą unterrichtete außerdem an einer höheren Mädchenschule in Mostar Hygiene, Anthropologie und häusliche Krankenpflege und fungierte als Schulärztin. Außerdem setzte sie sich für Frauenbildung ein und erlangte im Dialog mit muslimischen Würdenträgern die Erlaubnis, Frauen im Lesen der kroatischen Sprache sowie Rechnen und Handarbeit zu unterrichten.

verwendete Literatur und Quellen:

Fuchs: „Ärztinnen für Frauen“. - In: "Wir wollen der Gerechtigkeit und Menschenliebe dienen ...", 94-127
 

verfasst von: Anna Di-Lena

Lexikoneinträge

biografiA

Keck Bohuslava; Ärztin
Geb. Bukol, Böhmen (Středočeský, Tschechien), 1854
Gest. Königliche Weinberge bei Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 17. 10. 1911
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Adolf Keck, Kalkbrennereibesitzer in Prag.
Ausbildungen: 1874 – 80 Studium der Medizin an der Universität Zürich, 4. 8. 1880 Dr.med.
Laufbahn: Legte 1882 an der Universität Wien die Hebammenprüfung ab und wurde auf Grund einer vom Reichsfinanzministerium am 14. 7. 1892 erfolgten Ausschreibung für weibliche Amtsärzte ein Jahr später provisorische, 1896 definitive Amtsärztin in Bosnien und Herzegowina mit dem Amtssitz in Mostar. B. K. verfasste auch autobiografische Skizzen, die ein über ihre medizinische Tätigkeit hinausgehendes Engagement am Balkan bezeugen. So unterrichtete sie z. B. ehemalige Patientinnen in Lesen, Schreiben und Handarbeiten.
W.: „Über Strumabronchotomien. Diss. Univ. Zürich“ (1880)

Quellen und Sekundärliteratur

Links