Funktionen und Mitgliedschaften
Lexikoneinträge
Lexikon deutscher Frauen der Feder
Hottner-Grefe, Anna, Wien V, Ramperstorffergasse 48, geboren am 17. März 1867, Tochter des bekannten Wiener Landschaftsmalers und Radierers Conrad Grefe, erhielt ihre Erziehung durchwegs im Hause und zeigte frühzeitig ein reges Interesse an Litteratur. Im Jahre 1888 liess sie, zuerst ermutigt durch einige hervorragende litterarische Persönlichkeiten, kleine Erzählungen und Märchen im "Wiener Tageblatt" erscheinen, welche Beifall fanden. Hierauf warf sie sich ganz auf das Feuilleton und ist seither Mitarbeiterin vieler grosser Tagesblätter und Zeitschriften geworden, so: "Neue Freie Presse", "Neues Wiener Tageblatt", "Sonn- und Montags-Zeitung", "Neues Wiener Journal" u.s.w. Ferner ist dieselbe ständige Mitarbeiterin der "Jugendschriften", "Österreichischen Jugend-Zeitung", der "Jugendheimat" und "Jugendlaube". Eine längere Erzählung für junge Mädchen "Aus der Jugendzeit" ist in Druckvorbereitung, ebenso ein Buch "Männer eigener Kraft". Grössere Märchen erschienen im Jahre 1896 in "Der Jugend Wunderborn", Düms'' Verlag in Wesel. Sie leitete als selbständige Redakteurin auch durch zwei Jahre - 1894 bis 1896 - die einzige in Wien erscheinende grössere fortschrittliche "Frauen-Zeitung", die Monatsschrift "Frauenleben" und schrieb für dieselbe, sowie für andere Frauen-Zeitungen: Berliner und Dresdner "Hausfrauen-Zeitung", "Deutsche Frauen-Zeitung" etc. eine ganze Reihe von Feuilletons, Novelletten und Fach-Aufsätzen. Seit 24. Februar 1895 ist A. Grefe an den Magistratsbeamten Hottner, ihren Jugendgespielen verheiratet.
biografiA
Hottner (-Grefe) Anna, geb. Grefe, Ps. Robert Schönberg, Nora Welten, A. G. Ostheim,
Hubert Trexler, Georg Hellmann; Schriftstellerin
Geb. Wien, 17. 3. 1867
Gest. Wien, 18. 2. 1946
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Conrad Grefe (1823–1907), Landschaftsmaler und Radierer.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1895 den Magistratsbeamten Hottner.
Ausbildungen: Durch ihre Erziehung wurde ihr reges Interesse an der Literatur geweckt.
Laufbahn: Veröffentlichte Jugendschriften, Märchen und Biografien, unter anderem im „Wiener Tageblatt“. Als Feuilletonistin veröffentlichte sie in der „Neuen Freien Presse“, im „Neuen Wiener Tagblatt“ in der „Sonn- und Montagszeitung“ und im „Neuen Wiener Journal“. Sie war außerdem Mitarbeiterin der „Jugendschriften“, der „Österreichischen Jugend-Zeitung“, der „Jugendheimat“ und der „Jugendlaube“. Sie leitete 1894 –1896 die Monatsschrift „Frauenleben“, schrieb für die Berliner und Dresdner „Hausfrauen-Zeitung“, der „Lehrerinnen-Wart“ und die „Deutsche Frauen-Zeitung“. Veröffentlichte Romanreihen, unter anderen „Der schönste Bauernroman“, „Der Sonntagsroman aus Wien“, „Mein Liebesroman“. W. u. a.: „Gedenkbuch der hervorragendsten Männer und Frauen Österreichs vom Regierungsbeginneder Habsburgischen Dynastie bis zur Gegenwart“ (1893, mit Conrad Grefe), „Dunkle Gewalten. Die Villa. Erzählungen“ (1910 = Kürschner’s Bücherschatz Nr.730), „Tote, die leben. Kriminalroman“ (1923 = Wessel’s Kriminal-Bücherei Band 2), „Juliette von Schönau, die natürliche Tochter eines Kaisers. Roman“ (1925 = Frauen der Liebe Band 42), „Margarita-Roxelane oder: Vom Sklavenmarkt auf den Thron der Osmanen. Roman“ (1926 = Frauen der Liebe Band 53), „Francoise de Flaville, die erste Liebe Kaiser Josefs II. Heidenau“ (1927 = Frauen der Liebe Band 82), „Karoline von Braunschweig, die ungekrönte Königin von England“ (1928 = Frauen der Liebe Band 98), „Margit, die Liebe des jungen Kaisers Franz Joseph I.“ (1929 = Frauen der Liebe Band 127), „Jakobäa von Bayern, die Regentin der Niederlande“ (1930 = Frauen der Liebe Band 132), „Florica Vanescu. Der Dämon der Spieler“ (1931 = Frauen der Liebe Band 141), „Junge Ehe“ (1932 = Frauen von heute Band 57), „Die große Liebe der jungen Sybille. Frauenschicksal“ (1934), „Menschen kämpfen um ihr Glück“ (1934 = Frauen von heute Band 113), „Herzen in Not“ (1935 = Frauen von heute Band 120), „Das Herz siegt“ (1936 = Frauen von heute Band 147), „Bettina meistert das Leben“ (1937 = Frauen von heute Band 171), „Eine Frau voll Liebe“ (1939), „Das Puppenspielermädl“ (1940), „Ein Mädchenschicksal“ (1940), „Vera erobert das Glück“ (1947 = Roman-Serie zur Entspannung und Unterhaltung 1), „Herzenskämpfe. Roman einer jungen Ehe“ (1948), „Zum Glücke durchgerungen. Originalroman“ (1948), „Die Braut des Todes. Künstlerroman“ (1949), „Sein bester Kamerad“ (1949), „Herzenstöne. Liebesroman“ (1950), „Macht des Schicksals“ (1950), „‚Und alles aus Liebe …‘“ (1950), „Der Weg zum Glück. Schicksalsroman“ (1950), „Fahrt ins Glück“ (1950)
Susanne Blumesberger
Österreichisches biographisches Lexikon
Hottner-Grefe Anna (Gabriele Mathilde), geb. Grefe, verheiratete Hottner, Ps. Gabriele von Ostheim, A. G. Ostheim, Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin.
Geb. Wien, 17. 3. 1867; gest. ebd., 18. 2. 1946; röm.-kath. Tochter von →Conrad Grefe; ab 1895 mit Franz Hottner verheiratet, ab 1930 verwitwet; drei Kinder. – H. erhielt Privatunterricht und absolvierte zusätzlich Studien beim Wiener Frauenerwerbsverein. Gefördert von Ludwig Ganghofer, trat sie ab ca. 1888 – vermutlich über Vermittlung von →Vinzenz Chiavacci – zunächst als Übersetzerin aus dem Englischen, dann als Feuilletonistin des „Neuen Wiener Tagblatt“ in Erscheinung. In weiterer Folge veröffentlichte sie auch in Chiavaccis 1896 gegründeter Zeitschrift „Wiener Bilder“ etliche Novellen (u. a. „Der Dritte“, 1901) und Fortsetzungsromane (u. a. „Die graue Frau“, 1904–05; „Die Tochter der Heimatlosen“, 1912). →Jakob Julius David brachte sie 1895 an das „Neue Wiener Journal“ (erstes Feuilleton „Eine Nacht“), bei welchem sie bis zu dessen Einstellung 1939 tätig war. Daneben verfasste H. Beiträge für zahlreiche weitere österreichische und deutsche Printmedien („Neue Freie Presse“, „Neuigkeits-Welt-Blatt“, „Illustrierte Kronen-Zeitung“, „Dresdner Neueste Nachrichten“, „Österreichische Jugendzeitung“, „Deutsche Frauen-Zeitung“); ihr Markenzeichen waren Themen aus dem historischen Wien. Zu der Anthologie „Der Jugend Wunderborn“ von Karl Harald steuerte sie 1896 einige Märchen bei. Die erste nachweisbare Buchpublikation ist der Erzählband „Dunkle Gewalten“ (1910). H. engagierte sich für frauenspezifische Belange und war 1894–96 Chefredakteurin der Wiener Monatsschrift „Frauenleben“, ab 1901 stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung der arbeitenden Frauen. Während des 1. Weltkriegs erlangte sie Bekanntheit mit Schilderungen des Lebens im Hinterland, welche, vom „Neuen Wiener Journal“ an Frontzeitungen weitervermittelt, ein großes Publikum erreichten und ihr zahlreiche Dankschreiben, u. a. von Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, eintrugen. Ebenfalls im „Neuen Wiener Journal“ startete sie 1920 einen vielbeachteten und sehr erfolgreichen Spendenaufruf für die Heimholung österreichischer Kriegsgefangener aus Russland. Darüber hinaus 30 Jahre ständige Mitarbeiterin des Freya-Verlags in Heidenau bei Dresden, publizierte sie 1925–31 in dessen Reihe „Frauen der Liebe“ 24 biographische Romane über historische Frauengestalten (u. a. „Françoise de Flaville, die erste Liebe Kaiser Josefs II.“, 1927), 1931–37 schrieb sie für die Serie „Frauen von heute“ (u. a. „Asta Leron, die Schlangenkönigin“, 1932, Neuaufl. 1947). Parallel dazu erschienen etliche Zeitungsromane, wie „An der schönen blauen Donau“ in „Wiener Bilder“ (1935, Neuaufl. 1955) und „Das ewige Lied“ in der „Illustrierten Wochenpost“ (1935). Während des Ständestaats Mitglied der Vaterländischen Front (1935–38) sowie des Österreichischen Ständebunds für Gewerbe und Handel, dürfte H. nach dem „Anschluss“ Österreichs, als viele Zeitschriften und Zeitungen eingestellt wurden, in ökonomische Schwierigkeiten geraten sein. Bis Anfang der 1940er-Jahre veröffentlichte sie in der Serie „Der Sonntags-Roman aus Wien“ des Wiener Sonnen-Verlags, zuletzt „... und ich sah dich wieder“ (1941). Nach ihrem Tod erschienen bis Ende der 1950er-Jahre mehr als 120 Heftromane unter ihrem Namen bzw. unter verschiedenen Pseudonymen (Hubert Trexler, Georg Hellmann, Nora Welten etc.), wobei ungeklärt bleibt, ob die Texte aus dem Nachlass stammen oder von Ghostwritern verfasst wurden. H. war Mitglied der Deutsch-österreichischen Schriftstellergenossenschaft, der Gewerkschaft der Journalisten Österreichs und ab 1919 der Adalbert-Stifter-Gesellschaft.
Weitere Werke: Tote, die leben, 1923; Juliette von Schönau, die natürliche Tochter eines Kaisers, 1925; Lilian Hermadore, die weiße Blume Indiens, 1931; Das zerbrochene Herz, 1931; Die große Liebe der jungen Sibylle, 1934; Bettina meistert das Leben, 1937; Eine Frau voll Liebe, 1939; Vera erobert das Glück, 1947; Eine große Liebe, 1948; Verschlungene Pfade (Ps. A. G. Ostheim), 1949; Des Lebens große Melodie, 1951; Symphonie der Liebe, 1952; Heimgefunden …, 1953; Der Almkönig, 1954; Die Brautschau der Kerschbaumer Toni, 1955; Mei Bua is a Jaga!, 1956; Der Herr am Hof, 1957; Hortense grüßt das Glück, 1958.
Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftstellerlexikon
HOTTNER-GREFE Anna, V. Ramperstorffergasse 48, geb. Wien, 17. März 1867, genoss als Tochter des Wiener Malers Conrad Grefe eine sorgfältige Erziehung; 1889 erschienen ihre ersten gedruckten Erzählungen und Märchen, war seither bei mehreren Zeitungen redactionelle thätig, ist ständige Mitarbeiterin vieler in- und ausländischer Blätter, verfasste mehr als 100 Novellen, Feuilletons und Skizzen, insbesondere für Frauen- und Jugend-Zeitschriften.
Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts
HOTTNER, geb. Grefe, Anna
geb. 17.3.1867 in Wien. A.
gest. 18.2.1946 in Wien
Vater Landschaftsmaler und Radierer Conrad Grefe (1823 - 1907). Geh. 1895 Magistratsbeamten Franz Hottner.