Kornfeld, Henriette

Namen und Abkürzungen
Singer, Henriette (Geburtsname)
Geburtsdaten
24.03.1853
Sterbedaten
1.10.1912, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Vereinsfunktionärin

Funktionen und Mitgliedschaften

Providentia, Wien: Präsidentin, Vizepräsidentin

Lexikoneinträge

biografiA

Kornfeld Henriette, geb. Singer; Wohltäterin und Frauenrechtsaktivistin
Geb. 24. 3. 1853
Gest. 1. 10. 1912
LebenspartnerInnen, Kinder: 1877 Heirat mit Ignaz Kornfeld.
Laufbahn: Präsidentin des „Providentia. Israelitischen Frauen-Wohltätigkeits-Verein in Wien“. Aus dem Nachruf: „Abermals hat der Bund österreichischer Frauenvereine den Verlust einer treuen und geschätzten Mitarbeiterin zu beklagen. Frau Henriette Kornfeld, die Vizepräsidentin und eigentliche Seele des Vereines ‚Providentia’ ist im 60. Lebensjahr einem schweren, mit Geduld ertragenen Leiden erlegen. Henriette Kornfeld war keine Figur der breiten Oeffentlichkeit. Ihr Leben spielte sich im Kreise der Familie ab, stille treue Pflichterfüllung, zartsinniges Wohltun waren sein Inhalt. In ihrer Mutter, Frau Regina Singer, der sie bis zu ihrem Tode die töchterliche Sorge und Pflege widmete, obwohl ihr eigener Hausstand und fünf heranwachsende Kinder der Pflichten genug auf ihre Schultern bürdeten, hatte sie ein leuchtendes Vorbild der Wohltätigkeit besessen. Ihm strebte sie nach, und neben ihrem Familienglücke, das ihr an der Seite ihres wackeren, seelisch gleichgestimmten Gatten, Dr. Ignaz Kornfeld, erblühte, fand sie ihre höchste Befriedigung und Lebensfreude in der Ausübung stiller Taten der Nächstenliebe. Ihrer feinen, in sich gekehrten Natur war alles Haschen nach äußerer Anerkennung fremd und nur in ihrer Eigenschaft als Förderin des Bundes trat sie zuweilen aus ihrer Zurückgezogenheit hervor. Sie fand ihren Lohn in der verehrungsvollen Liebe der Ihren, in dem Bewusstsein, viele Tränen getrocknet, viele Schmerzen gelindert zu haben. Von unheilbarem Leiden befallen, sah sie ruhig und ergeben dem Tode entgegen, der sie mit sanfter Hand von hinnen nahm. Die sie kannten, werden ihr ein ehrendes Gedenken weihen.“ (Aus: Der Bund, 8. Jg., Nr. 2, 1913)

Quellen und Sekundärliteratur