Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Julie Kassowitz ist die Tochter von Emilie und dem Kinderarzt Max Kassowitz. Wie ihre Mutter widmet sie sich dem Kampf gegen den Alkoholismus und nimmt an verschiedenen internationalen Antialkoholismus-Kongressen teil, so reist sie 1906 zum Frauen-Abstinenz-Kongress nach Boston, wo sie Österreich vertritt.
Sie dissertiert 1907 mit dem Thema "Theologie als Denkform" als zweite Frau an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. 1914 gibt sie die "Gesammelten Abhandlungen" ihres Vaters heraus. Verheiratet ist Julie Kassowitz mit Heinrich Schall und hat zwei Kinder. Sie stirbt bereits im Jahr 1924 als junge Frau.
verwendete Literatur und Quellen:
biografiA
Lexikoneinträge
biografiA
Kassowitz Julie (Emilie), geb. Rosenthal, Schall-Kassowitz; Frauenrechtsaktivistin
Geb. Wien, 4. 11. 1854
Gest. Wien, 28. 5. 1938
LebenspartnerInnen, Kinder: 1876 Heirat mit Max Kassowitz (1842–1913), Kinderarzt und Universitätsprofessor; Töchter: Toni Kassowitz (1890 –1988), verh. Stolper, Wirtschaftswissenschafterin und Journalistin; Julie Kassowitz (1882–1924), Philosophin.
Laufbahn: J. K. engagierte sich in der Antialkoholbewegung. 1902 gründete sie den Verein abstinenter Frauen in Wien, zur Bekämpfung der Alkoholsucht, also zum Schutz von Frauen vor gewalttätigen Ehemännern/Vätern, zum Schutz vor Arbeitsplatzverlust und Verlust des Familieneinkommens im Falle trunksüchtiger Ehemänner/Väter. Das Abstinenzgebot galt auch für die weiblichen Mitglieder. Sie organisierte Behörden-Eingaben, Geschenke an Kinderheime und Flüchtlingslager, alkoholfreie Straßenausschenkungen. 1905 folgte die Errichtung der alkoholfreien Gaststätte „Zur Weißen Schleife“. 1902 – 07 und 1925 –37 leitete J. K. den Verein und dessen Aktivitäten. Sie veröffentlichte Aufsätze unter anderem in „Der Bund“ und „Die Österreicherin“.
Ausz.: Mehrere Ehrungen und Auszeichnungen u. a. 1936 Goldenes Verdienstkreuz.