Funktionen und Mitgliedschaften
Biografie
Gerda Laski studiert Physik an der Universität Wien und dissertiert 1917. In ihrer Studienzeit engagiert sie sich im Akademischen Frauenverein Wien, dessen Vorstandsmitglied sie ist.
Nach Ende des Studiums geht sie an die Universität Göttingen. Ab 1920 ist sie am Physikalischen Institut der Universität Wien und ab 1924 Abteilungsleiterin der „Ultrarotabteilung“ im Kaiser-Wilhelm-Institut für Faserstoffchemie, die wegen mangelnder Finanzierung jedoch wieder aufgelöst wird. Wegen ihrer Krebserkrankung bekommt sie ab 1927 ein monatliches Stipendium des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik. Sie arbeitet und publiziert weiter. Noch 1928 wird die Errichtung eines Ultrarot-Laboratoriums an der Physikalisch-Technischen-Reichsanstalt geplant. Gerda Laski stirbt jedoch vorher - erst 45jährig.
verwendete Literatur und Quellen:
Laski, Gerda (1893-1928). - In: The biographical dictionary of women in science, 748
Vogt: Die ersten Karriereschritte – Physikerinnen im Berliner Raum zwischen 1900 und 1945. - In: Barrieren und Karrieren, 195-230
Lexikoneinträge
biografiA
Laski Gerda; Physikerin
Geb. Wien, 4. 6. 1893
Gest. Berlin, Deutsches Reich (Deutschland), 24. 11. 1928
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Emil Laski, Oberprokurist des Wiener Bank-Vereins; Mutter: Anna, geb. Fried.
Ausbildungen: Privates Mädchengymnasium, 1913 Matura, 1913–1917 Studium der Physik und Mathematik an der Universität Wien, Promotion 1917.
Laufbahn: 1918 –1920 Assistentin bei Peter Debye an der Universität Göttingen, 1921–1924 Assistentin bei Heinrich Rubens – einem Spezialisten auf dem Gebiet der Ultrarotforschung – am Institut für Physik der Universität Berlin. 1924 Stipendiatin am Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Physik. 1924–1927 Errichtung und Leiterin der Abteilung Ultrarotforschung am KWI für Faserstoffchemie in Berlin, aus Finanznot Schließung der Abteilung. 1927 mit einem Stipendium der „Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft“ Arbeiten am KWI für Silikatforschung in Berlin. 1927–1928 an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin. Beginn der Arbeiten zum Aufbau eines Ultrarotforschungslaboratoriums. G. L. erkrankte an Krebs. G. L. publizierte von 1917 bis 1928 insgesamt 14 Arbeiten. Sie war in der Fachwelt als Spezialistin der Ultrarotforschung anerkannt und ihre Arbeiten auf lange Zeit konzipiert. Ihre Schülerin Sibylle Tolksdorf schrieb im Nachruf: „Alle, die Gerda Laski in ihrem Wirken kennengelernt haben, werden die Tragik empfinden, die darin liegt, daß ein so junger Mensch nur einen Teil seiner wissenschaftlichen Pläne verwirklichen konnte, und werden das Andenken ihrer Persönlichkeit immer hochhalten.“
W. u. a.: „Größenbestimmungen submikroskopischer Partikeln aus optischen und mechanischen Effekten. Diss. u. Publ. in den ,Annalen der Physik‘ (1917), „Resultate in der Ultrarotforschung. In: Ergebnisse der exakten Naturwissenschaften“ (1924), „Thermoelektrizität. Kap. 5. In: Handbuch der Physik. Hg. H. Geiger u. Karl Scheel, Band XIII. Elektrizitätsbewegung in festen und flüssigen Körpern“ (1928), „Besondere Methoden der Spektroskopie. A. Spezielle Meßmethodik im Ultrarot. Kap. 26. In: Handbuch der Physik. Hg. H. Geiger und Karl Scheel. Band XIX. Herstellung und Messung des Lichts“ (1928)