Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen, Wien

Namen und Abkürzungen
Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen in Wien
Gesellschaft adliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen in Wien
Gründung
1810
Auflösung
1938
Sitz
Wien, Dorotheergasse 7

FunktionärInnen und Mitglieder

Ausschussmitglied

  • Auersperg, Ernestine

Initiator

  • Sonnleithner, Ignaz von
  • Sonnleithner, Joseph von

Initiatorin

  • Lobkowitz, Caroline von (1810)

Rechnungsführer

  • Franzl, Franz

Vorsteherin

  • Lobkowitz, Caroline von (1810-)

Texte

Franzl: Die Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen in Wien

Vorsteherin bei Gründung 1810:
Caroline Fürstin von Lobkowitz, geb. Fürstin von Schwarzenberg

12 Ausschussmitglieder bei Gründung 1810:
Freiin Franziska "Fanny" von Arnstein, geb. Vögele von Itzig
Fürstin von Auersperg, geb. Fürstin von Lobkowitz
Gräfin von Chotek, geb. Gräfin von Rottenhann
Gräfin von Dietrichstein, Regentin des Savoy''schen Damenstiftes
Fürstin von Esterhazy, geb. Fürstin von Liechtenstein
Gräfin von Lancskoronska, geb. Gräfin von Rzewuska
Fürstin von Lichnowsky, geb. Gräfin von Thun
Fürstin von Liechtenstein, geb. Gräfin von Manderscheid
Fürstin von Lobkowitz, geb. Fürstin von Schwarzenberg
Gräfin von Rzewuska, geb. Fürstin von Lubomirska
Gräfin von Thurn, geb. Gräfin von Sinzendorf
Fürstin von Trautmannsdorff, geb. Fürstin von Colloredo

Vorsteherin Ende des Jahres 1835:
Henriette Fürstin von Odescalchi, geb. Gräfin von Zichy-Ferraris

12 Ausschussmitglieder Ende des Jahres 1835:
Maria Fürstin von Esterhazy, geb. Fürstin von Liechtenstein, seit der Enstehung
Louise Gräfin von Lanckoronska, geb. Gräfin von Rzewuska, seit der Entstehung
Maria Gräfin von Zichy, geb. Gräfin von Ferraris
Henriette Freiin von Pereira, geb. Freiin von Arnstein
Therese Gräfin von Pergen, geb. Gräfin von Cavriani
Antonia Gräfin von Czernin, geb. Gräfin von Salm
Gabriele Fürstin von Auersperg, geb. Fürstin von Lobkowitz
Theresia Gräfin von Kinsky, geb. Gräfin von Wrbna
Anna Gräfin von Trautmannsdorff
Katharina Freiin von Pereira, geb. Freiin von Diller
Franziska Gräfin Szecsen, geb. Gräfin von Forgacs
Bertha Fürstin von Lobkowitz, geb. Fürstin von Schwarzenberg

Sekretär Ende des Jahres 1835:
Joseph Sonnleithner, Gründer der Gesellschaft (gestorben)

Kassier Ende des Jahres 1835:
Franz Philipp Graf von Schönborn-Buchheim

Rechnungsführer Ende des Jahres 1835:
Franz Franzl

Österreichisches biographisches Lexikon

Maria Karoline Fürstin zu Schwarzenberg, verehelichte Lobkowitz (1775-1816), Philanthropin. Geb. Wien, 7. 9. 1775; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 24. 1. 1816. Tochter von Johann I.; Schwester von Ernst, Karl I. Philipp und Josef II., seit 1792 Gattin von Josef Franz Maximilian Fürst von Lobkowitz, mit dem sie zwölf Kinder hatte und mit diesen die ältere Linie des Hauses Lobkowitz begründete.
Schwarzenberg, deren Mildtätigkeit und humane Gesinnung von den Zeitgenossen hervorgehoben wurde, war Initiatorin (1810) und erste Vorsteherin der „Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen“ in Wien, eines Vereines, der sich in der durch die Napoleonischen Kriege bedingten sozioökonomischen Krisensituation des Armen-, Findel-, Kranken- und Unterrichtswesens annahm.
Der Entwurf zur Organisation der Gesellschaft stammte von deren erstem „ständigem Sekretär“ Joseph von Sonnleithner. Neben den zwölf Damen des „Ausschusses“ (die Gründungsmitglieder gehörten fast ausschließlich dem Hochadel an), die den Aktivitäten in je einer Region der Stadt Wien und deren Vorstädten vorstanden, gehörten der Gesellschaft auch bürgerlich „wirkende“ (u. a. Karoline Pichler), und „beitragende“ Mitglieder an, welche die für die Vereinszwecke erforderlichen Kontakte herstellten und zusammen mit den Ausschussmitgliedern die benötigten Geldmittel aufbrachten.
1814 verfügte die Gesellschaft bereits über ein Kapital von 75.800 fl, von dem sie im selben Jahr über 58.000 fl ihren Zwecken zuführte. Unterstützt wurden besonders das Wiener Taubstummeninstitut, die Blindenanstalt und das Findelhaus, dessen hoher Sterblichkeitsrate die Fürstin durch die Schaffung von Pflegeplätzen auf dem Lande zu steuern suchte.
Von den vielfältigen Aktivitäten ist besonders das 1813 neu erbaute Marienspital in Weikersdorf (Baden, NÖ) hervorzuheben, dem ab 1824 Henriette Pereira-Arnstein vorstand. Die Gesellschaft, die 1814 bereits 79 Filialen in Wien und NÖ hatte und der bald ähnliche in vielen Teilen der Monarchie nachfolgten, bestand bis 1938.

Ausgewählte Publikationen

Quellen und Sekundärliteratur

Material in Archiven und Sammlungen

  • Akt der Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen - In: ÖStA/AdR, Wohltätigkeits- und Humanitätsvereine (1918-1938) AT-OeStA/AdR BKA BKA-I BPDion Wien VB Signatur II-1