Crepaz, Adele

Namen und Abkürzungen
Crepaz, Adelheid
Zarda, Adele (Geburtsname)
Geburtsdaten
24.10.1849, Brünn
Sterbedaten
1919
Berufe und Tätigkeiten
Schriftstellerin

Lexikoneinträge

Das geistige Wien

Crepaz, Adele, Schriftstellerin, geb. in Brünn am 24. Oktober 1849. Sie schreibt lyrische Gedichte, Feuilletons, Novellen, übersetzt aus dem Französischen, Englischen und Italienischen und ist Verfasserin der Broschüre "Die Gefahren der Frauen-Emancipation". I. Bauernmarkt 14.

biografiA

Crepaz Adele, geb. Zarda; Sachschriftstellerin, Schriftstellerin und Übersetzerin
Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 24. 10. 1849
Gest. Wien, ?
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines höheren Staatsbeamten.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete den Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Giacomo Crepaz; zwei Kinder.
Laufbahn: Schon früh bekundete A. C. ihre poetische Begabung. Sie schrieb Novellen, Gedichte, Dramen, Studien und Aphorismen, ohne jedoch mit ihren literarischen Versuchen an die Öffentlichkeit zu treten. Nach ihrer Heirat widmete sie sich ihrer Familie. Erst als sie ihre beiden Kinder verlor, suchte sie Trost in ihrem literarischen Talent. Anzengruber veröffentlichte 1884 in der von ihm damals redigierten „Heimat“ ihre erste Novelle „Ein Kindswort“. Bald darauf wurden in der „N. III. Zeitung“ Novelletten und Studien von ihr veröffentlicht. Viele ihrer Arbeiten erschienen in in- und ausländischen Zeitschriften, wie beispielsweise der „Neuen Illustrierten Zeitung“, „Wiener Allgemeinen Zeitung“, „An der schönen blauen Donau“, „Wiener Hausfrauenzeitung“, „Bazar“, „Schweizer Familienjournal“, u. a. Die 1892 erschienene Broschüre „Die Gefahren der Frauen-Emancipation“ erregte großes Aufsehen, wurde dann aber auf Wunsch des englischen Staatsmannes Gladstone ins Englische übersetzt und erschien bei Swan Sonnenschein (London 1893) unter dem Titel „The Emancipation of Women and it’s probable Consequences“. Die Broschüre wurde bei der Weltausstellung in Chicago mit Diplom und Medaille ausgezeichnet. A. C. übersetzte auch aus dem Französischen, Englischen und Italienischen.
W.: „Ein Kindeswort“ (1884), „Die Gefahren der Frauen-Emancipation. Ein Beitrag zur Frauenfrage“ (1892), „Mutterschaft und Mütter. Kulturgeschichtliche Studien“ (1905), „Die Mutter. Kulturgeschichtliche Studien“ (1935)

Lexikon deutscher Frauen der Feder

Crepaz, Frau Adele, Wien I, Bauernmarkt 14. Als Tochter eines höheren Staatsbeamten, in Brünn den 24. Oktober 1849 geboren, bekundete sie ihre poetische Begabung schon in frühester Jugend. Sie schrieb Gedichte, Novellen, Dramen, Studien und Aphorismen, ohne jedoch mit diesen litterarischen Versuchen in die Öffentlichkeit zu treten. Mit dem Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Giacomo Crepaz vermählt, widmete sie sich mit voller Hingebung ihrem Familienglück; erst, als ein unerbittliches Geschick ihr ihre beiden heissgeliebten Kinder entriss, suchte sie Trost in ihrer litterarischen Begabung. 1884 veröffentlichte Anzengruber in der von ihm damals redigierten Heimat ihre erste Novelle: "Ein Kindeswort". Bald darauf brachte die "N. Ill. Zeitung" Novelletten und Studien aus ihrer Feder. Seitdem sind ihre litterarischen Arbeiten in vielen Zeitschriften des In- und Auslandes erschienen. Aufsehen erregte ihre 1892 bei Karl Reissner in Leipzig erschienene Broschüre: "Die Gefahren der Frauen-Emanzipation." Dieselbe erschien auf Gladstone''s Wunsch in englischer Übersetzung in London und New-York und wurde bei der Weltausstellung in Chicago mit Diplom und Medaille ausgezeichnet. Gegenwärtig arbeitet die Verfasserin, welche auch aus dem Französischen, Englischen und Italienischen übersetzt, an einem grösseren Werke, welches der Frau als Mutter gewidmet ist.

Deutsche Dichterinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Crepaz Adele, geb. in Brünn am 24. October 1849 als Tochter eines höheren Staatsbeamten, vermählte sich 1874 mit dem Hof- und Gerichtsadvocaten Dr. Giacomo Crepaz in Wien und lebt daselbst. Ihre erste Novelle: "Ein Kindeswort" wurde von unserem verblichenen Anzengruber in der von ihm damals redigierten "Heimat" veröffentlicht. Andere literarische Arbeiten, Novellen, Studien, Gedichte, pädagogische Artikel u. s. w. erschienen in verschiedenen in- und ausländischen Blättern: "Neue illustrierte Zeitung", "Wiener Allgemeine Zeitung", "An der schönen blauen Donau", "Wiener Hausfrauenzeitung", "Bazar", "Schweizerisches Familienjournal" u.s.w. Ihre Broschüre: "Die Gefahren der Frauen-Emacipation" erschien bei Karl Reisner, Leipzig 1892. Der große englische Staatsmann Mr. Gladstone hat am 13. Oct. 1892 an die Schriftstellerin Frau Adele Crepaz, die Verfasserin der äußerst vernünftigen und klaren Broschüre "Die Gefahren der Frauen-Emancipation", ein längeres Schreiben gerichtet, dem wir folgende Stellen entnehmen.
"Ich bemerkte kürzlich, dass mir die Ehre widerfuhr, Ihre Abhandlung über die Frauen-Emancipation wahrscheinlich von Ihnen selbst zu erhalten. Der deutsche Druck ist etwas peinlich für meine schwachen Augen, indes konnte ich mich nicht enthalten, die Schrift in einem Zuge zu lesen. Nachdem ich sie gelesen habe, kann ich nicht umhin, Ihnen mehr zu bieten, als bloß formelle Anerkennung. Und dies nicht nur, weil mein Geist mit Ihren Hauptargumenten übereinstimmt, sondern weil mir Ihre Arbeit die verständlichste, klarste und eingehendste erscheint, die mir bisher in dieser Frage begegnete ... Sie haben in meinem Geiste viele neue Gedanken geweckt, aber ich kann sie nicht ausführen; ich wünsche nur, dass die Abhandlung den Männern und Frauen meines Landes in ihrer eigenen Sprache zugänglich gewesen wäre. Mit Hochachtung Ihr ergebener Diener Gladstone. N.P. In Bezug auf diese, wie auf manche andere Frage bedauere ich den Tod J. Stuart Mill''s auf das tiefste; er besaß vielleicht den klarsten Geist seiner Generation".
Die genannte Broschüre erschien in englischer Uebersetzung "The Emancipation of Women and its probable consequences" bei Swan Sonnenschein, London 1893, (New-York, Charles Scribner'' Sons) und wurde von Blättern ersten Ranges günstig besprochen. Die "Times" Schreibt: "Mr. Gladstone hat ein hohes, aber nicht unverdientes Lob dem Originalwerke der Frau Adele Crepaz gespendet" - "in jedem Falle müssen wir es willkommen heißen, als einen wertvollen und gedankenreichen Beitrag zu der ernsten Besprechung einer Frage" - u.s.w.

Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts

CREPAZ, geb. Zarda, Adele
geb. 24.10.1849 in Brünn
Vater Staatsbeamter. Geh. 1874 Hof- und Gerichtsadvokat in Wien Giacomo Crepaz. Sie war Frauenrechtlerin.

Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftstellerlexikon

CREPAZ Adele, I. Bauernmarkt 14, geb. Brünn, verfasste: "Die Gefahren der Fauen-Emancipation" (auch ins Englische übersetzt); ist Mitarbeiterin in- und ausländischer Blätter für Lyrik, Studien, Novellen und Pädagogik, wurde mit Diplom und Medaille bei der Weltausstellung in Chicago (1899) sowie mit Diplom bei der Frauenerwerbausstellung in Wien (1900) ausgezeichnet.

Ausgewählte Publikationen

Crepaz, Adele: Das psychische Auge - In: Wiener Hausfrauenzeitung, Jg. 10 (1884), Nr. 42, 369-370
Online Zugriff / ÖNB 398763-D.Neu-Per
Crepaz, Adele: Die Gefahren der Frauen-Emancipation : ein Beitrag zur Frauenfrage - Leipzig: Carl Reissner, 1892
ÖNB 2101623-B.Neu
Crepaz, Adele: Einfluss der Mutter - In: Wiener Hausfrauenzeitung, Jg. 10 (1884), Nr. 11, 83-85
Online Zugriff / ÖNB 398763-D.Neu-Per
Crepaz, Adele: Mutterschaft und Mütter : kulturgeschichtliche Studien - Leipzig: Wigand, 1905
Online Zugriff / ÖNB 711983-B.Neu

Quellen und Sekundärliteratur

Nora: "Die Gefahren der Frauenemancipation" : ein Beitrag zur Frauenfrage von Adele Crepaz. Leipzig, Verlag Carl Reipner [Rezension] - In: Der Lehrerinnen-Wart, Jg. 4 (1892), Nr. 6, 1-5
Online Zugriff / ÖNB 90785-C.Neu

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