Laube, Iduna

Namen und Abkürzungen
Buddeus, Iduna
Budeus, Iduna (Geburtsname)
Hänel, Iduna (Ehename)
Geburtsdaten
13.12.1808, Altenburg (Sachsen)
Sterbedaten
19.08.1879, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Vereinsfunktionärin

Funktionen und Mitgliedschaften

Frauenerwerbverein, Wien: Mitbegründerin, Präsidentin

Biografie

In Sachsen geboren, heiratet Iduna Budeus 1837 den Schriftsteller, Dramaturgen und späteren Burgtheaterdirektor Heinrich Laube in zweiter Ehe. Das Ehepaar übersiedelt 1850 nach Wien, wo es einen wichtigen literarischen Salon führt.

Iduna Laube wird von den Ansichten des liberalen Politikers Johann Ferdinand von Schrank bezüglich der Notwendigkeit von Frauenbildung und Frauenerwerbstätigkeit angeregt und gehört zu den Mitbegründerinnen des Wiener Frauenerwerbvereins, nach dem Vorbild des Lette-Vereins in Berlin. Sie ist Vorsitzende des Gründungskomitees, hat zu diesem Zeitpunkt bereits 15 Jahre Erfahrung im Ausschuss des Frauenvereins für Arbeitsschulen Wien sowie als Gründungsmitlgied des Evangelischen Frauenverein Wien.

Der Wiener Frauenerwerbverein richtet ihr zum Gedenken die "Iduna-Laube-Stiftung" ein, die einen jährlich Freiplatz in einer seiner Schulen vergibt.

verwendete Literatur und Quellen:

Österreichisches biographisches Lexikon
Weiland: Geschichte der Frauenemanzipation in Deutschland und Österreich

verfasst von: Helga Hofmann-Weinberger

Lexikoneinträge

Österreichisches biographisches Lexikon

Laube Iduna, geb. Budeus, Frauenrechtlerin. * Altenburg (Sachsen), 13. 12. 1808; + Wien, 19. 8. 1879. Gattin des Heinrich Laube; Tochter eines Juristen; in 1. Ehe mit dem Leipziger Univ.-Prof. Hänel, in 2. Ehe ab 1837 mit dem Schriftsteller und Dramaturgen Heinrich L. verheiratet, lebte sie ab 1850 in Wien, wo das sehr gesellige Ehepaar das spezif. norddt. Phänomen des Literatursalons einführte. L. interessierte sich auch für volkswirtschaftliche Fragen, u. a. für die Vorschläge des Abg. Schrank, nach welchen die brachliegenden Frauenkräfte dem Erwerbsleben zugeführt, die Bildungsmöglichkeiten für Frauen und Mädchen vermehrt und diese Aufgabe einem Frauenver. selbst überlassen werden sollte. Im Salon von I. L. und unter ihrem Vorsitz wurden die Satzungen für den Wr. Frauen-Erwerb-Ver. entworfen und in der konstituierenden Versmlg. vom 13. 11. 1866 von L. in einem gehaltvollen Vortrag die Aufgaben des neuen Ver. dargelegt. Es war der erste große österr. Frauenver. mit wirtschaftlichen Zielen, der Beginn der österr. Frauenbewegung, nach dessen Vorbild binnen kurzem in Brünn, Prag, Salzburg, Klagenfurt etc. Frauen-Erwerb-Ver. gegründet wurden. L., ein "Feuergeist voll Tatkraft und Beharrlichkeit", konnte freilich den Wr. Ver. nur 1867/68 führen, aber bei der Intensität ihrer Arbeit auf seine Entwicklung bestimmend einwirken. Sie ging mit ihrem Gatten nach Leipzig, kehrte dann aber mit ihm wieder nach Wien zurück, welches ihnen zur zweiten Heimat geworden war. Der Vorstand des Wr. Frauen-Erwerb-Ver. widmete dem Gedenken an diese "treueste Freundin des Vereines" einen Freiplatz in einer seiner Schulen, die I.-L.-Stiftung.

biografiA

Laube Iduna, geb. Budens; Frauenrechtsaktivistin
Geb. Altenburg, Sachsen (Deutschland), 13. 12. 1808
Gest. Wien, 19. 8. 1879
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Jurist.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. verheiratet mit dem Leipziger Univ. Prof. Hänel; 2. verheiratet mit Heinrich Laube (1806 –1864), Schriftsteller des „Jungen Deutschland“.
Laufbahn: I. L. lebte ab 1850 in Wien, wo sie und ihr Mann den früher nur in Norddeutschland existierenden Literatursalon einführten. Sie interessierte sich auch für volkswirtschaftliche Fragen, u. a. für die Vorschläge des Abgeordneten Schrank, nach welchen die ungenützten Frauenkräfte dem Erwerbsleben zugeführt, die Bildungsmöglichkeiten für Frauen und Mädchen vermehrt und diese Aufgaben einem Frauenverein überlassen werden sollten. Im Salon von I. L. und unter ihrem Vorsitz wurden die Satzungen für den Wiener Frauen-Erwerb-Verein entworfen, in der konstituierenden Versammlung vom 13. 11. 1866 legte I. L. die Aufgaben des Vereins dar. Es war der erste große österreichische Frauenverein mit wirtschaftlichen Zielen, nach seinem Vorbild wurden in kurzer Zeit in Brünn, Prag, Salzburg, Klagenfurt u.a. Städten Frauen-Erwerb-Vereine gegründet. I. L. leitete den Wiener Verein nur 1867/68, aber bestimmte ihn dadurch nachhaltig. Sie ging mit ihrem Mann nach Leipzig, kehrte dann aber wieder nach Wien zurück, welches zur zweiten Heimat geworden war.
Ausz., Mitglsch.: Der Vorstand des Wiener Frauen-Erwerb-Vereins widmete dem Gedenken an diese „treueste Freundin des Vereins“ einen Freiplatz in einer seiner Schulen, die „Iduna-Laube-Stiftung“.

Köhler-Lutterbeck, Siedentopf: Lexikon der 1000 Frauen

Laube, Iduna, geb. Budeus
Frauenrechtlerin
13.12.1808 (Altenburg, Sachsen) - 19.8.1870 (Wien)
In erster Ehe war L., die aus einer Juristenfamilie stammte, mit einem Leipziger Universitätsprofessor verheiratet, in zweiter Ehe mit dem Schriftsteller und Theaterdirektor Heinrich L., mit dem sie seit 1850 in Wien lebte und einen Literatursalon führte. Dort gründete sie 1866 nach dem Vorbild des "Lette-Vereins" den "Wiener Frauen-Erwerbsverein". L. leitete zwei Jahre diese erste große wirtschaftliche Frauenorganisation Österreichs, die sich für bessere Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten von Frauen einsetzte.

Quellen und Sekundärliteratur

Meißner, Hildegard: Wie unsere Mittelschule für Mädchen entstand - In: Frauen-Rundschau, Jg. 4 (1953), Nr. 7/8, 3-4
ÖNB 801053-D.Neu

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