Biografie
Stella Klein-Löw stammt aus einer großbürgerlichen assimilierten jüdischen Familie, die während des Ersten Weltkrieges ihr gesamtes Vermögen verlor. Sie studiert Germanistik, Psychologie, Klassischen Philologie und Englisch an der Universität Wien. Schon als Gymnastin wird sie Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend und ab 1922 Mitglied der SDAP. Promotion 1928, 1931 Ablegung der Mittelschullheramtsprüfung. 1932 bis 1939 Mittelschulprofessorin und Fachlehrerin an verschiedenen Wiener Schulen. Ihr erster Mann, der Arzt Dr. Hans Klein, den sie bei den Sozialistischen Studenten kennengelernt und 1927 geheiratet hatte, beging im Jahr 1933 Selbstmord. Im selben Jahr fing sie am Chajes Realgymnasium, einem Wiener jüdischen Privatgymnasium, an zu unterrichten. Dass sie keine Zionistin, sondern Sozialistin ist, bringt sie anfangs in Konflikt mit dem Schuldirektor des Gymnasiums.
1939 erzwungene Emigration nach England. Dort hält sie sich zuerst als Haushaltshilfe über Wasser. 1940 heiratet sie den Chemiker und Physiker Dr. Moses Löw. Ab 1941 unterrichtet sie an einer Anstalt für schwer erziehbare Jungen. Sie ist Mitglied des „Austrian Labour Club“ und der englischen Labour Party. Rückkehr nach Österreich im Jahr 1946. Mittelschullehrerin am Mädchengymnasium Wien VI Rahlgasse, 1950 bis 1970 Direktorin des Mädchen-Realgymnasiums Wien XXI. Mitglied des Bezirksvorstandes der SPÖ Wien/Leopoldstadt. 1959 bis 70 Abgeordnete zum Nationalrat. Chefredakteurin der „Sozialistischen Erziehung“ und Obmannstellvertreterin des Wiener Bildungsausschusses. Mitglied des Bundesvorstandes der „Kinderfreunde“ und des „Bundes sozialdemokratischer Akademiker, Intellektueller und Künstler“ (BSA). Vorstandsmitglied der „Österreichisch-israelitischen Gesellschaft“.
verwendete Literatur und Quellen:
Klein-Löw, Erinnerungen, 1980
http://www.dasrotewien.at/online/page.php?P=11037
http://www.univie.ac.at/biografiA/daten/text/bio/Klein-Loew_Stella.htm
Quellen und Sekundärliteratur
Material in Archiven und Sammlungen
- VGA Wien, Archiv der SPÖ-Bundesfrauen, Lade 21, Mappe 73