Biografie
Obwohl Otto Weininger keinen Beitrag zur Frauenemanzipation leistete, wird er hier präsentiert, da sein Hauptwerk „Geschlecht und Charakter“ mit seinen umstrittenen Thesen zur Geschlechterproblematik, seinen antifeministischen und antisemitischen Theorien eine breite diskursive Wirkung entfaltete.
Weitreichend wurde dieses Werk in der damaligen Gesellschaft und Wissenschaft rezipiert. Das Buch erreichte nach Weiningers Selbstmord 1903 eine große LeserInnenschaft und wurde bis in die 1930er Jahre immer wieder neu aufgelegt. Posthum erlangte Weininger damit große Bekanntheit.
Bis heute umstritten ist, ob Weininger, selbst jüdischer Herkunft, in dieser umstrittenen Schrift nur seine Frauenfeindlichkeit auslebte, oder auch politischen Antisemitismus implizierte. Weininger stellt Frauen und Juden als jeder Sittlichkeit unfähig und als Bedrohung dar. Höheren Werten seien sie ebenso unzugänglich wie der Welt der Ideen. Die Gesellschaft solle die weiblichen Elemente überwinden und eine neue Menschheit, die auf einer neuen Männlichkeit basieren solle, schaffen.
Otto Weininger war ein österreichischer Philosoph, der vor allem durch dieses Werk „Geschlecht und Charakter“ bekannt wurde, das er 23-jährig, kurz vor seinem Selbstmord, veröffentlichte.
verwendete Literatur und Quellen:
Stachel: Symbole des Nichts? - In: Das größere Österreich, 153-156
Quellen und Sekundärliteratur
Material in Archiven und Sammlungen
- Korrespondenzen, Familiendokumente, Fotos, Zeitungsartikel, Rezensionen, Ausstellungsdokumente, Werke, Manuskripte von Otto Weininger - In: JMW, Splitternachlass Richard Weininger