Baumann, Ida

Geburtsdaten
1845, Schwarzburg-Sondershausen (heute: Thüringen)
Sterbedaten
12.03.1913, Greifenstein b. Wien
Berufe und Tätigkeiten
Lehrerin

Funktionen und Mitgliedschaften

Biografie

Ida Baumann wird als eines von sechs Kindern eines jüdischen Lehrers in Thüringen geboren. Durch die finanzielle Hilfe eines Bruders ist ihr für kurze Zeit der Besuch einer Höheren Töchterschule möglich. Sie arbeitet für verschiedene Familien und Kindergärten. 1872, mit 27 Jahren, geht sie nach Wien in die Lehrerinnenbildungsanstalt.

Dort lernt sie die um 10 Jahre jüngere Auguste Fickert kennen. Beide wirken in Währing als Volksschullehrerinnen und wohnen zeitweise zusammen. Ihre Beziehung gestaltet sich wegen der unterschiedlichen Charaktere und wegen unterschiedlicher Erwartungen schwierig. Was die beiden vereint, sind neben ihrem Beruf ähnliche politische und weltanschauliche Ansichten und ihr Eintreten für die Gleichberechtigung der Frau. Auguste Fickert kämpft aber im Gegensatz zu Ida Baumann immer öffentlich und unermüdlich, und sie schraubt ihr Arbeitspensum auch dann nicht zurück als ihre Gesundheit schon angeschlagen ist. Nur drei Jahre nach Auguste Fickerts Tod, 1913, nimmt sich Ida Baumann bei Greifenstein an der Donau das Leben.

verwendete Literatur und Quellen:

Berner: Ida Baumann [Nachruf]. - In: Neues Frauenleben 15 (1913) 4

verfasst von: Barbara Sánchez Solís

Lexikoneinträge

biografiA

Baumann Ida; Kindergärtnerin, Vereinsfunktionärin und Frauenrechtsaktivistin
Geb. 1845
Gest. Greifenstein, NÖ, 12. 3. 1913
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines armen jüdischen Lehrers.
Laufbahn: Enge Vertraute und Mitarbeiterin von Auguste Fickert, die sie während ihrer Tätigkeit als Volksschullehrerin in Währing kennen gelernt hatte. Nach deren Tod wollte auch sie nicht mehr leben und wählte drei Jahre danach den Freitod.

Ausgewählte Publikationen

Baumann, Ida: Aus meinem Leben - In: Neues Frauenleben, Jg. 15 (1913), Nr. 7/8, 192-200
Online Zugriff / ÖNB 422673-B.Neu-Per
Die Postanstaltsbeamtin : unabhängiges Organ der zentralorganisierten Postmeisterinnen, Expedientinnen, Offiziantinnen und Aspirantinnen Österreichs / Herausgeberin und verantwortliche Redakteurin: Adele Gerber; ab 1910,5: Paula Waldstein; ab 1911,9: Ida Baumann; ab 1912,3: Antonie Hug von Hugenstein; ab 1913,3: Hermine Hug von Hugenstein; ab 1913,9: Marie Beyer-Musill - Wien: Holzwarth & Berger, 1909-1919
Online Zugriff / ÖNB 462949-D.Neu-Per

Quellen und Sekundärliteratur

Hacker, Hanna: Wer gewinnt? Wer verliert? Wer tritt aus dem Schatten? : Machtkämpfe und Beziehungsstrukturen nach dem Tod der "großen Feministin" Auguste Fickert (1910) - In: L' homme, Jg. 7 (1996), Nr. 1, 97-106
Online Zugriff / ÖNB 1349756-C.Neu-Per
Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe : die sozialdemokratische Frauenbewegung Österreichs ; ihr Aufbau, ihre Entwicklung und ihr Aufstieg / hrsg. vom Frauenzentralkomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs - Wien: Frauenzentralkomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs, 1929
Online Zugriff / ÖNB 577331-B.Neu

Material in Archiven und Sammlungen

  • Briefe von Auguste Fickert an Ida Baumann - In: WBR/HS, Nachlass Auguste Fickert