Wertheimstein, Franziska von

Namen und Abkürzungen
Fräulein Franzi
Wertheimstein, Franzi von
Wertheimstein, Franziska
Geburtsdaten
17.08.1844, Wien
Sterbedaten
19.01.1907, Wien

Biografie

Franziska von Wertheimstein entstammt einer berühmten Wiener Bankiersfamilie. Bereits ihre Mutter Josephine führt einen Salon, in dem heute als Villa und Park Wertheimstein bekannten Haus in Döbling. In ihrem anregenden Freundeskreis verkehren Theopil Hansen, Hans Makart und auch der Dichter Ferdinand von Saar, mit dem sie bis zu seinem Tode befreundet ist. Franziska ist eine umschwärmte Persönlichkeit, die leider familienbedingt sehr zur Schwermut neigt.

Der Tod des Freundes Saar und massive Symptome einer psychischen Erkrankung, die auch der berühmte Psychiater Josef Breuer nicht behandeln konnte, führen schließlich zu einer unheilbaren Krankheit, der sie 1907 erliegt. Legendär war ihre Wohltätigkeit und Hilfsbereitschaft, daher vermachte sie auch ihre Villa und den Park Wertheimstein testamentarisch der Stadt Wien „zum Wohle der Bevölkerung“. Heute befindet sich dort das Bezirksmuseum Döbling. Die Privatsalons der Wertheimsteins können noch heute dort besichtigt werden.

verwendete Literatur und Quellen:

Rose: The Jewish Salons of Vienna - In: Gender and modernity in Central Europe, 119-132

verfasst von: Christa Bittermann-Wille

Lexikoneinträge

biografiA

Wertheimstein Franziska von; Mäzenin
Geb. Wien-Hietzing, 17. 8. 1844
Gest. Wien, 19. 2. 1907
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Josephine, geb. Gomperz; Vater: Leopold von Wertheimstein († 1883), Bankier.
Ausbildungen: Erhielt zusammen mit ihrem drei Jahre jüngeren Bruder Carl Privatunterricht.
Laufbahn: Führte in der 1834 –36 für R. von Arthaber errichteten Villa in Wien-Döbling (seit 1876 Villa Wertheimstein) einen Salon; zu ihrem Freundeskreis zählte unter anderem Ferdinand von Saar. F. v. W. galt zu Lebzeiten als große Wohltäterin. In ihrem Testament vermachte sie ihren Besitz mit Villa und prächtigem Park in Wien-Döbling der Gemeinde Wien mit der Auflage, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In der Villa sind Gedenkräume für F. von Saar und E. von Bauernfeld sowie seit 1964 das Döblinger Heimatmuseum untergebracht. Aus dem Garten entstand der öffentlich zugängliche Wertheimsteinpark.

Quellen und Sekundärliteratur

Lessner, Franz: Der Salon der Wertheimsteinvilla als Raum und Heimstätte der Musen - In: Döblinger Museumsblätter, Jg. 30 (1993), Nr. 112/113, 2-7
ÖNB 990223-B.Neu-Per

Material in Archiven und Sammlungen

  • Briefe von Franziska Wertheimstein - In: WBR/HS, Nachlass Josephine von Wertheimstein

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