Mädchenlyzeum, Graz

Namen und Abkürzungen
Mädchengymnasium, Graz
Mädchen-Lyzeum, Graz
Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Seebachergasse Graz (Nachfolgeorganisation)
Franz-Ferdinand-Oberlyzeum der Landeshauptstadt Graz (Namensänderung, 1935-1938)
Öffentliches Städtisches Mädchen-Lyzeum, Graz
Gründung
25.06.1873
Auflösung
1927
Sitz
Graz, Neutorplatz 4 (heute: Kaiserfeldgasse 29) (1873-1876)
Graz, Palais Khuenburg, Sackstraße 18 (1876-1938)
Graz, Ursulinen-Konvent, Leonhardstraße 62-64 (1938-1940)
Graz, Sacré Coeur, Petersgasse 1 (1941-1945)
Graz, Lichtenfelsgasse 3-5 (1945-1967)
Graz, Seebachergasse 11 (1967-)

FunktionärInnen und Mitglieder

Initiator

  • Wretschko, Mathias

Leiter

  • Krones, Franz von (1873)

Mitbegründerin

  • Kübeck, Angelica von

Historischer Überblick

1873 wurde in Graz das erste Mädchenlyzeum auf dem Gebiet der Habsburgermonarchie gegründet. In mehreren in der Tagespresse veröffentlichten Artikeln versuchte der k.k. Landesschulinspektor der Steiermark Mathias Wretschko die Grazer von der Notwendigkeit einer sechsklassigen höheren Mädchenschule zu überzeugen. Schließlich appellierte er an die "Damen" Spenden zu sammeln für die Einrichtung einer solchen Schule und an die "Herren" sich um einen Lehrplan zu kümmern.

Am Neutorplatz konnten mit dem gespendeten Geld Räume für die ersten Klassen angemietet werden. Im Oktober 1873 begann der Unterricht mit 76 Schülerinnen. 1885 übernahm die Stadt das Lyzeum. Die Schule kam damit als erstes Mädchenlyzeum der Habsburgermonarchie in öffentliche Verwaltung. Statt eines Vereinsvorstandes entschied nun ein Verwaltungsausschuss: Anstatt Vereinsfrauen oblagen die Belange der Schule nun Männern der Stadtverwaltung. 1886 wurde dem Lyzeum das Öffentlichkeitsrecht verliehen.

Ab 1902 konnte eine Lyzealmatura abgelegt werden, die zum Studium an den Universitäten, allerdings nur als außerordentliche Hörerin berechtigte. Die staatliche Förderung der höheren Mädchenbildung war sehr zurückhaltend. Von den 41 Maturantinnen des Jahres 1902 studierten 12 an der philosophischen Fakultät der Grazer Universität und 4 in Innsbruck.

1925 wurde das Mädchenlyzeum in ein Reformrealgymnasium umgewandelt und ab 1927 als Realgymnasium geführt.

verwendete Literatur und Quellen:

Simon: Vom ersten privaten "Mädchenlyceum" zum Realgymnasium. - In: Frauenstudium und Frauenkarrieren an der Universität Graz, 7-17

verfasst von: Lydia Jammernegg

Ausgewählte Publikationen

Quellen und Sekundärliteratur

Simon, Gertrud: Vom ersten privaten "Mädchenlyceum" zum Realgymnasium : das Grazer Mädchenlyzeum (1873-1927) im Kontext gesamtösterreichischer Debatten und Entwicklungen - In: Frauenstudium und Frauenkarrieren an der Universität Graz - Graz: Akad. Dr.- u. Verl.-Anst., 1996, 7-17
ÖNB 1097534-B.Neu-Per.33

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